Garten: grau oder lieber lebendig?
Der Naturgarten ist pflegeleicht, Nahrungsquelle und Rückzugsort
Nicht nur große Tiere haben Probleme mit dem Rückgang ihrer Lebensräume, auch die Insekten und Amphibien bedürfen unserer Aufmerksamkeit.
Da die gesamte Natur nur als Gefüge funktioniert, haben (ja, auch ich würde hier ein leider einfügen) auch Wespen, Kellerasseln und Ameisen ihre Daseinsberechtigung. Man kann sagen: Sie räumen auf.
Lieber sehen wir natürlich die Bienen und Hummeln, die fleißig ihr Tagwerk verrichten. Denn wie wir wissen, haben sie unmittelbaren Einfluss auf unsere Nahrung. Keine Bestäubung = keine Äpfel/Birnen/Kirschen usw. Natürlich den Honig nicht zu vergessen. Wir sollten aber auch z. B. die Heuschrecken, Spinnen und Schmetterlinge nicht vernachlässigen, dienen sie doch immerhin Vögeln in der Natur als Nahrung. All diese Insekten brauchen aber auch Unterschlupf bzw. Lebensraum. Und da wird es langsam kritisch für die Tiere. Denn währen einige sich bemühen, ihre Gärten möglichst naturnah zu gestalten bzw. zu belassen, werden zunehmend in anderen Gärten Kies und Steine aufgeschüttet, um alles Grün zu eliminieren. Statt Blumeninseln gibt es nette Garten-Deko aus China. Auch das kann schön aussehen, nur unserer Umwelt, und damit letztendlich der Menschheit, hilft es nicht.
Sehr selten sind Amphibien wie Molche, Kröten oder Blindschleichen geworden, es ist einfach kein Lebensraum mehr da. Alles aufgeräumt und vielleicht sogar mit Unkrautvernichter bekämpft.Der Rückgang der Lurche hängt auch direkt mit dem Verschwinden der Nahrung (Insekten) und der naturbelassenen Räume zusammen.
Wir plädieren nicht für Gartenteiche, aber für kleine Inseln mit Brennnesseln und natürlichen Lebensraum, in denen sich Insekten, Amphibien oder auch Kleinsäuger aufhalten und ernähren können, um somit kleine Biotope und Rückzugsräume zu schaffen.
Stockelsdorf selbst legt solche Flächen an, dieses braucht Zeit und entsteht nicht von heute auf morgen. Der Boden muss vorbereitet werden und der Saat muss Zeit gegeben werden. Manche Arten brauchen mindestens 2-3 Jahre bis zur Blüte. Naturbelassen heißt nicht üppges Blütenmehr, sondern Nahrungsquelle und Schutz. Viele Pflanzen, die zwar blühen und uns gefallen, haben den Insekten nichts zu bieten (Zierpflanzen), z.B. die Geranie. Zugegebenermaßen ist es ein schöner Anblick, wenn die Geranien üppig blühen, aber stellen Sie doch einfach einen Lavendel daneben. Das passt erstens farblich sehr gut und es hilft den Insekten.
*Der kleine Fuchs ist ein Schmetterling, der im Raupenstadium gern die Brennnessel als Futterpflanze besetzt.