Stockelsdorf

Kostenloser Nahverkehr auch für Stockelsdorf?

Stockelsdorfer Politiker diskutierten bereits im Juni darüber und übergaben dieses als Aufgabe in den noch zu gründenden Umweltbeirat.

Gibt man bei den einschlägigen Suchmaschinen „Lübeck“ und „kostenloser Nahverkehr“ ein, kommt eine lange Liste mit dem „who is who“ der deutschen Verlagswelt, welche die Erklärung von Jan Lindenau, Lübecks Bürgermeister, bezüglich der Prüfung des öffentlichen Nahverkehrs für Touristen auf der Travemünder Woche getätigt hat.
Lübeck ist aber wie wir alle wissen gar nicht so weit weg und die ÖPNV Linien, wie die 2, 9 oder 17, werden vom Stadtverkehr Lübeck betrieben.

Dort wurde um Worte gefeilscht, die Sitzung zwei Mal zur Beratung unterbrochen und diskutiert. Letztendlich hat die Politik die Verwaltung u.a. mit zwei Dingen beauftragt:

Herr Lindenau, sprechen Sie doch mal mit Ihren Nachbargemeinden, denn dieses Thema steht bei vielen auf der Tagesordnung.
 Dann werden wir Stockelsdorfer vielleicht nicht mehr mit einer eignen Tarifzone aus Lübeck ausgegrenzt, sondern verkehrstechnisch weiter integriert und vielleicht sogar ein ganzheitliches Konzept entwickelt. – Müssen wir (Stadtrandkern 2. Ordnung) doch unseren dörflichen Raum auch mal verlassen.
Stockelsdorf bekommt den Anschluß an den ÖPNV und den Betrieb durch den Stadtverkehr Lübeck nicht gratis, sondern dafür gibt es einen Deckungsbeitrag, den Stockelsdorf leisten muss.

Die Fahrkarten, die verkauft werden, reichen nicht aus, um diese Linien wirtschaftlich zu betreiben. Der ÖPNV ist für Stockelsdorf eine teure Tasse Tee, die jedoch zur Versorgung der Bürger*innen bereitgestellt werden muss.
Wieviel bereit gestellt wird, ist ein Rechenexempel, kostet doch jede Fahrt Geld. Die Einnahmen, so vermuten wir, dürften bestimmt wesentlich unter unserem Stockelsdorfer Deckungsbeitrag liegen.

Wollen wir jedoch weniger Verkehr und CO2, müssen wir Alternativen schaffen – Und ein attraktiver Nahverkehr gehört dazu.

Eine der ersten Aufgaben für den neuen Umweltbeirat dürfte somit sein, zu versuchen die aktuellen Kosten für Stockelsdorf zu erfragen, dieses dürfte nicht allzu schwer sein, müssen diese doch im Haushaltsplan eingeplant sein, um diese dann gegen die Betriebskosten abzuwägen,.

Es wird ein schönes Stück Arbeit, den öffentlichen Personen Nahverkehr attraktiver zu gestalten, um somit dem Individualverkehr eine Alternative entgegenzusetzen. Letztendlich wird der Fahrpreis nur einer von mehreren Faktoren sein, ob das Angebot angenommen wird. Ebenso wichtige Kriterien werden Erreichbarkeit, Verfügbarkeit und Taktung sein.

Zumindest sollten die Überlegungen, die die Stockelsdorfer Politik bereits im Juni angestellt hat, auch bei Lübecks Prüfungen mit berücksichtigt werden. Dadurch würde das Gesamtkonzept, einen kostenlosen Nahverkehr anbieten zu können, planerisch vereinfacht werden, da auch Stockelsdorf Prüfabsichten hat.

Auf Zeitkarten dürfte eine Umstellung auf kostenlosen ÖPNV wenig Einfluß haben, sondern sich vielmehr auf die Spontan- und Gelegenheitsfahrer positiv auswirken.

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