Königsberger Ring|Was kommt auf die Anwohner zu?
Straßenausbau Königsberger Ring 2020
Im Jahr 2020 soll ein Vollausbau der Straße Königsberger Ring erfolgen. Dies wurde am 13.11.2018 in der Sitzung desAusschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit beschlossen. Die Straße wurde in den 60iger Jahren hergestellt, zeigt deutliche Verschleißerscheinungen und entspricht nicht mehr den heutigen Richtlinien, um vor Frost- und Tauschäden zu bewahren.
Anfang 2018 wurden in Stockelsdorf die Straßenausbaubeiträge abgeschafft, so dass hier die Bürgerinnen und Bürger bei künftigen Baumaßnahmen von dieser Kommunalabgabe befreit sind.
Dennoch stellen sich einige Fragen, was genau auf die Anwohner zukommt und ob nicht andere Kosten durch den Ausbau entstehen, die diese tragen müssen.
Nahwärmenetz
In der Sitzung der Gemeindevertretung am 27.06.2019 wurde beschlossen, dass die Verwaltung und die Gemeindewerke damit beauftragt werden, an der Verwirklichung eines Nahwärmenetzes und dem attraktiven Angebot „energetischer Bausanierung“ im Gebiet um den Königsberger Ring, einschließlich der Gerhard-Hauptmann-Schule und dem Kindergarten Arche Noah zusammenzuarbeiten. Dadurch würde die Ausbaumaßnahme zurückgestellt werden und erst im Jahr 2021 erfolgen.
Der Anschluss an ein Nahwärmenetz ist freiwillig. Kein Anwohner kann oder darf dazu gezwungen werden.
Wer sich allerdings zu diesem Schritt entscheidet, der muss auch seine Kosten an diesem Umbau tragen.
In den letzten Jahren fand ein Generationswechsel rund um den Königsberger Ring statt. Es sind viele junge Familien hergezogen, so das deren Heizungen erst jüngst saniert worden sind. Eine mögliche Realisierung eines Nahwärmenetzes erscheint daher zum jetzigen Zeitpunkt fraglich.
Breitbandausbau
Nachdem bereits ein Großteil der Stockelsdorfer Dorfschaften mit ultraschnellem Glasfaser-Internet versorgt wurden, fragen sich natürlich auch alle Bewohner des Kernorts, wann sie sich über das Turbonetz freuen können. Insbesondere die Unternehmen im Zentrum und in den Gewerbegebieten würden davon profitieren.
Hier wäre es sinnvoll durch das Verlegen von Leerrohren erste Voraussetzungen für ein Glasfasernetz zu schaffen, um auch hier den Sprung in eine zeitgemäße Digitalisierung zu realisieren.
Straßenbelag
Die Fahrbahn- und Gehwegbefestigung soll in Pflasterbauweise erfolgen. Pflastersteine zeichnen sich durch Ihre Langlebigkeit und Ihre Farbenvielfalt aus. Langfristig ist Pflaster reparatur- und umbaufreundlicher, so dass hier kein unschöner Flickenteppich aus Asphalt mehr entstehen kann.
Auch wenn das Verlegen von Pflastersteinen länger dauert und bei längeren Straßenabschnitten unwirtschaftlicher ist, als der Einbau von Asphalt und Beton, so macht es in dem 500m kurzen Straßenstück des Königsberger Rings Sinn. Ein Wechsel von Asphalt auf Pflaster ist ein Element zur Verkehrsberuhigung, da die Änderung der Straßencharakteristik das Verhalten des Autofahrers beeinflusst. Der Königsberger Ring wird von vielen Kindern als Schulweg genutzt.
Ein Problem von Pflaster kann eine resultierende Lärmbelästigung sein. Nach dem Debakel beim Ausbau der Straßen Kolberger und Bergstraße hoffen hier die Anwohner, dass die Gemeinde aus diesen Fehlern gelernt hat und fugenfreies Pflaster verlegen lässt, um eine Erhöhung der Geräuschemissionen zu vermeiden.
Dichtungsprüfung
Jedes Grundstück hat unterirdisch eine eigene Anschlussleitung, die an die öffentliche Abwasseranlage angeschlossen ist. Im Jahr 2005 wurde im Königsberger Ring die Niederschlagswasserleitung den hydraulischen Anforderungen angepasst. Ebenso ist eine neue Gas- und Wasserleitung in der Straße verlegt worden.
In Schleswig-Holstein müssen Grundstückseigentümer ihre Leitungen prüfen lassen, sobald die anliegenden öffentlichen Kanäle geprüft und saniert sind. Die Frist läuft Ende 2025 ab.
Da jeder Hauseigentümer selbst für die Instandhaltung seiner Abwasserleitung bis zur Grundstücksgrenze verantwortlich ist, stellt sich hier die Frage, ob im Rahmen des Straßenausbaus Veränderungen an den Leitungen stattfinden, die Kosten für die Anwohner verursachen könnten. Das betrifft insbesondere Haushalte, die noch mit alten Rohren und Leitungen ausgestattet sind.
Am 20.08.2019 findet die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit im Sitzungssaal des Stockelsdorfer Rathauses statt. Diese Sitzung ist öffentlich, so das jeder Anwohner und Hausbesitzer des Königsberger Rings daran teilnehmen und sich informieren lassen kann.