Stockelsdorf

Dem Klimawandel anpassen

Klimamanger, Bauhof und Verwaltung wollen mit guten Beispiel vorangehen.

Die Projektidee der Gemeinde Stockelsdorf zur Anlage von Musterflächen als Bildungs- und Schulungsort für eine insektenfreundliche und an den Klimawandel angepasste Grundstücksgestaltung führte am 11. September zu einer Sitzung der Fachgruppe Bildung der AktivRegion Innere Lübecker Bucht im Stockelsdorfer Rathaus, um dieses Vorhaben vorzustellen. Geplant ist, über die AktivRegion dafür Fördergelder zu beantragen.

Klimamanager Manuel van der Poel stellte verschiedene Schritte vor, welche, zusammengefasst in einem Förderantrag, dem Vorstand zur Prüfung eingereicht werden müssen. Den Bildungscharakter dieses Projektes konnte Heidi Gunkel, Schulleiterin der Grundschule Ravensbusch sofort bestätigen und Katja Kriegelstein steuerte eine tolle Idee zur Personalisierung des Projektes bei. Vertreter des Bauamts, des Bauhofs, der Imkereiverbände und Bienenschützer ließen sich diesen Termin ebenfalls nicht entgehen, um die Wichtigkeit des Anliegens zu unterstreichen.

Im ersten Schritt sollen Musterflächen innerhalb des Siedlungsgebietes, die insektenfreundlich sind, nicht in Konkurrenz zu Wohnraum stehen sowie der Anpassung an den Klimawandel dienen, angelegt werden. Diese Musterflächen werden zentral im Ortskern am Rathaus angelegt. Grundsätzlich stehen ähnliche Flächen in Siedlungsgebieten zur Verfügung (Gärten) und werden heute meist „pflegeleicht“ mit Rasen oder Steinflächen gestaltet . Entsprechend dem Vorbild der Musterflächen soll das Projekt dazu führen, dass diese Flächen umgestaltet werden. Das die Anlage von Musterflächen bereits als politischer Wille einstimmig von allen Parteien formuliert wurde, konnte Stephan Passemann (FDP) bestätigen.

Namentlich wird je ein Teil Wildblumenwiese, Streuobstwiese sowie Staudenfläche und eine Dachbegrünung angelegt. Diese Gesamtfläche dient, neben der Vorbildfunktion für die Bürger Stockelsdorfs und der benachbarten Regionen, als außerschulischer Lernort, der sowohl für die schulische als auch für selbstbestimmte Wissensvermittlung genutzt wird.

Den Kern bildet die Dachbegrünung des Sitzungssaals am Rathaus.

Bei der Anlage der Musterflächen wird regionstypisches Saatgut verwendet („alte Sorten“). Angestrebt wird die Sensibilisierung der gesamten Bevölkerung und die Vermittlung des notwendigen Wissens zu den Themen Wildblumenwiesen, Streuobstwiesen, Staudenflächen und Dachbegrünung vor dem Hintergrund der Schaffung von Flächen, die einen positiven Einfluss auf den Insektenbestand und ein an den Klimawandel angepasstes Wohnen haben. Insbesondere soll angeregt werden, Flächen in besiedelten Gebieten zu schaffen, in denen kein bzw. nur ein punktueller Einsatz von Pestiziden erfolgt.

Schwerpunkte sind, nach der Anlage der Pilotflächen, ein kontinuierliches und freies Angebot der Wissensvermittlung sowie eine zielgerichtete Bildungsarbeit (im Rahmen von Projekttagen der Stockelsdorfer Schulen/Ferienbetreuung) mit dem Fokus auf Bildung für Kinder und Jugendliche. Dieses Angebot wird in Zusammenarbeit mit den einzelnen Bildungsträgern etabliert. Die Anlage eines Duft- und Tastbeetes ist als Projekt mit einem Bildungsträger geplant.

Insgesamt wird das Projekt der erste Baustein zu einem Gesamtkonzept Klimabildung sein, das die Bereiche Klimaschutz und „Anpassung an den Klimawandel“ umfasst, welches im Klimaschutzkonzept der Gemeinde Stockelsdorf unter dem Punkt Öff-1: „Fifty-Fifty“ an Schulen umgesetzt werden wird.

Zu den Musterflächen werden Informationsangebote (Beschilderung, Flyer etc.) erstellt. Hauptbestandteil für die „Jedermann-Bildung“ sind Veranstaltungen, die im Jahresverlauf angeboten werden und die unterschiedlichen Themen bedienen. Hierzu zählen Hintergrundwissen über die Ausgangslage, den Klimawandel und seine Folgen, die einzelnen Gegenmaßnahmen und praktische „do-it-yourself“- Angebote. Entsprechend werden zu den unterschiedlichen Themen neben den gemeindeeigenen Fachleuten, dem Bauhofsleiter (Gärtnermeister), dem Architekten und dem Klimaschutzmanager, Fachreferenten einbezogen.

Die Veranstaltungen werden über den Klimaschutzmanager der Gemeinde Stockelsdorf koordiniert und die Umsetzung wird nach Ablauf des Projektes in die kontinuierlich stattfindenden Veranstaltungen aus dem Bereich Klimaschutz integriert.

Viel zu tun für die Gemeinde Stockelsdorf, die den Klimawandel nicht auf die leichte Schulter nimmt und dazu beitragen möchte, dass auch die hier Lebenden ausreichend informiert sind. Dadurch wird der Wandel nicht aufgehalten werden, aber man kann lernen, mit ihm umzugehen.

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