Kommt ein Fahradschutzstreifen in der Ahrensböker Straße?
Wenn es nach dem Willen der Komunalpolitiker ginge: JA! Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Die 12. öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentlichen Sicherheit (UBPöS) war vollgepackt mit Themen:
Es wird ein neues Baugebiet mit Kindergarten gegenüber der neuen Feuerwehr geben.
An der Ecke L184 und Bohnrader Weg, sozusagen gegenüber vom Kurt-Unruh-Ring, wurden für das ca. 3,4 ha große Areal zwei städtebauliche Entwürfe vorgestellt (das Gebiet wird Franzhörn genannt). Alle Parteien sprachen sich für den Entwurf mit dem größeren Anteil an Mehrfamilienhäusern aus, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Eine Kindertagesstätte ist auch vorgesehen. Bis dort gebaut wird, dauert es noch eine Weile, jetzt muss erst einmal ein Vorentwurf für das Beteiligungsverfahren erarbeitet werden, dieser Beschluss muss der UBPöS wiederum am 28.10.2019 fassen.
Früher begonnen wird auf jeden Fall der Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Stockelsdorf in diesem Areal, allerdings sozusagen neben dem Kurt-Unruh-Ring. Die Dachdecker-Arbeiten müssen jedoch neu ausgeschrieben werden, denn die Angebote lagen hier über 40-200 % des Schätzwertes. Bei dieser Gelegenheit einigte sich der UBPöS gleich auf eine Dachbegrünung auf einem Teil des Neubaus, gerade auch weil drumherum sehr viel versiegelte Fläche existieren wird (um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, man kann für die Parkplätze und Wege keine Rasengittersteine nehmen, aufgrund der Unfallgefahr). Die Angebote bezogen sich auf 4 Hallen, die 5. Halle steht noch außen vor, man einigte sich aber darauf, den Boden auf jeden Fall dafür vorzubereiten. Insgesamt liegt man jetzt bei 3,625 Mio, damit ca. 200.000 EUR über den geschätzten Kosten von 2017. Die 5. Halle zu bauen, würde noch ca. 130.000 EUR zusätzlich kosten, für diese würde allerdings der Kreis Miete zahlen, um dort ein Sonderfahrzeug unterzubringen.
Öffentliche Fahradpumpen
Die SPD stellte den Antrag auf Installation öffentlicher Fahrradpumpen an den Standorten Bushaltestelle Marienburgstr. und Rathaus Stockelsdorf. Die Verwaltung sollte beauftragt werden, die Installation vorzubereiten und bis zum Frühjahr 2020 durchzuführen. Diese Fahrradpumpen sollten manuell funktionieren.
Dieses ergänzte Frau Samtleben noch mit dem Hinweis, dass am Rathaus gerade Fahrradstellplätze und Fahrradbügel geplant werden, eventuell auch auf der Seite des Polizeigebäudes, weil die vorhandenen nicht ausreichen und durch die Nähe zur Polizei würde sich der befürchtete Vandalismus an den Fahrradpumpen in Grenzen halten. Sie ergänzte weiterhin, dass der Referent im Zukunftsarbeitskreis zu der Anschaffung von diesen Fahrradpumpen geraten hat. Peter Hinzmann (FDP) regte an, dass man im Frühjahr vielleicht auch Pohnsdorf und Curau damit ausstatten könnte und Helmut Neu (UWG) würde gern die neu zu schaffenden Rastplätze auf den Dörfern ausstatten, denn dort findet mehr Fahrradtourismus statt. Das wäre dann aber ein neuer Antrag, der sicher zu mehr Zustimmung führen würde. Für den vorliegenden Antrag auf Fahrradpumpen im Kernort waren die veranschlagten 1.500 EUR pro manueller Fahrradpumpe der Mehrheit der Ausschussmitglieder zu überzogen und/oder sie hatten Gegenargumente (meist hat man seine eigene Luftpumpe dabei, Stockelsdorf ist nicht vergleichbar mit Wien, Kiel oder Kopenhagen, erst einmal für Fahrradsicherheit sorgen,…)
Verlegung Bushaltestelle
Ihren Antrag auf Verlegung der Haltestelle der Linie 17 „Segeberger Straße“ in die Dorfstraße, weil Passanten, die den Bus verlassen und in Richtung Bareneck oder Friedhof wollen, die Straße zunächst überqueren müssen, weil kein Fußweg Richtung Bareneck vorhanden ist, konnte die SPD zurückziehen, da das Ordnungsamt mit dem Stadtverkehr Lübeck eine Lösung gefunden hat. Die Haltestelle wird verlegt, sie muss nicht neu gebaut werden. Es ist ein Fußweg vorhanden, allerdings wird sie auch wieder nicht behindertengerecht sein.
Einseitiger Fahrradschutzstreifen in der Ahrensböker Str. bergauf
Viele Schüler sind auf diesem Abschnitt unterwegs und gerade bergauf kann man nicht schnurgeradeaus fahren. Da in der Ahrensböker Straße auch gern mal schneller gefahren und am Fahrbahnrand geparkt wird, der Fahrradverkehr daruch noch mehr gefährdet ist, stellten die CDU und B´90/ Die GRÜNEN den Antrag auf Prüfung eines einseitigen Fahrrad-Schutzstreifens zwischen Lohstr. und Hohlweg. (Der Bus Begegnungsverkehr der Linie 9, der immer wieder dieses Ansinnen verhinderte ist nicht mehr existent.) Im gleichen Zuge ist die Durchfahrtsberechtigung auf 3,5 t – Linienverkehr und Einsatzfahrzeuge frei – zu begrenzen. Der Schutzstreifen sieht ein absolutes Halteverbot vor und darf, bei Begegnungsverkehr – ohne die Radfahrer zu gefährden – überfahren werden. Es sind nur noch Autokraft-Busse auf dieser Strecke unterwegs und diese können eventuell durch minimale Anpassungen in der Taktung dazu veranlasst werden, sich nicht mehr auf diesem Abschnitt zu begegnen. Man hofft auch, dadurch die Strecke für den Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen.
Die kommende Neuregelung in der StVO besagt zwar, dass zukünftig 1,5 Meter Abstand zum Fahrradfahrer beim Überholen einzuhalten sind, aber, seien wir mal realistisch, kaum eine Verordnung wird so oft missachtet wie die StVO. Da muss man durch optische Maßnahmen nachhelfen. Herr Luft (Verkehrsplaner) regte an, dass man die Maßnahme des Schutzstreifen, sollte er bei der Verkehrsbehörde des Kreises Ostholstein, die dafür ihre Zustimmung geben muss, auf Widerstand stroßen, als Verkehrsversuch durchführen könnte. Alle Ausschussmitglieder sprachen sich für diesen Antrag aus und weiteten ihn noch auf die Einführung von Tempo 30 aus. Dies muss aber alles noch von der Verwaltung und dem Kreis geprüft bzw. genehmigt werden, somit ist noch nichts sicher.
Umfrage zur Mobilität und Verkehrsanbindung in Stockelsdorf
Die Auswertung dieser Umfrage wurde den beiden Verwaltungs-Azubis übertragen und nachdem sie diese in der Ausschusssitzung präsentierten. Daraus ließ sich ein Wunsch nach besseren Anbindungen und nach häufigeren Fahrten ableiten. Frau Samtleben ließ wissen, dass sie mit der momentanen Situation auch unzufrieden ist. Das Modell des Stadtverkehrs ist einfach zu intransparent. Bisher wurden ihr zwei Verbesserungen zugesagt, unter anderem soll ab Dezember (neuer Fahrplan) der Umstieg in die Linie 17 in Bad Schwartau zeitlich verbessert werden, aber der Stadtverkehr wisse, dass sich Unmut in Stockelsdorf regt.
Der JSSSK und der Hauptausschuss hat mit argen Bedenken dem Umbau des alten Gebäudes des Kindergartens für 450.000 Euro zugestimmt und auch im Haushalt berücksichtigt. Es sollte die alte Hausmeisterwohnung zu einer U3 Gruppe umfunktioniert werden sowie verschiedene Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Unter Mitteilungen wurden die Ausschussmitglieder davon informiert, dass es wohl weiterer Brandschutz und Sanierungsmaßnahmen bedürfte, die so nicht geplant waren und das benötigte Budget sich auf ca. 830.000 Euro belaufen könne.
Da die Umbauten noch nicht begonnen haben und unter diesen Voraussetzungen auch nicht beginnen sollten, muss dieses Thema in den nächsten Ausschüssen erneut auf die Tagesordnung. „Vor allem sollten Alternativen geprüft werden“ so die einstimmige Meinung der Mitgleider.