Land SH stoppt Tourismus

Touristen dürfen Schleswig-Holstein nicht mehr betreten | Restaurants bleiben geschlossen | Grundversorgung bleibt gesichert

Ab Mittwoch, 18.3.2020 dürfen Touristen Schleswig-Holstein nicht mehr betreten – das hat die Landesregierung am Dienstagnachmittag beschlossen.

Ministerpräsident Daniel Günther stellte die neuen Regelungen gemeinsam mit Oppositionsführer Ralf Stegner, Finanzministerin Monika Heinold sowie Wirtschaftsminister Bernd Buchholz vor. Er habe den Eindruck, die Menschen zeigten großes Verständnis für die bislang getroffenen Vorkehrungen, sagte der Regierungchef.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz kündigte an, Reisen aus touristischem Anlass seien ab Mittwoch untersagt. Dies könne kontrolliert und ordnungsrechtlich durchgesetzt werden. Darüber hinaus würden alle touristischen Beherbergungsbetriebe, darunter Hotels und Campingplätze, aber auch Yacht- und Sportboothäfen geschlossen. Alle Touristen seien verpflichtet, ihre Unterkünfte bis zum 19. März zu verlassen.

Ebenfalls geschlossen bleiben alle gastronomischen Betriebe im Land – Ausnahmen gelten nur für Liefer- und Abholservices. In den vergangenen Tagen habe sich gezeigt, dass insbesondere in den Tourismushochburgen an Nord- und Ostsee Cafés und Restaurants zu hoch frequentiert gewesen seien, sagte der Minister. Deshalb habe sich die Landesregierung entschlossen, die Gastronomie noch stärker einzuschränken, um Tagestouristen keine Anreize zu bieten.

Ministerpräsident Günther betonte, die Landesregierung stelle die Versorgung der Menschen mit allen lebensnotwendigen Dingen sicher. Darum blieben Lebensmittelläden, Drogerien, Apotheken und weitere Geschäfte geöffnet. Alle anderen Einzelhandelsgeschäfte bleiben allerdings ab Mittwoch bis zum 19. April geschlossen.

Das Land betrachte die derzeitige Lage als eine außergewöhnliche Notsituation, sagte Finanzministerin Monika Heinold. Deshalb werde der Landtag der Landesregierung morgen die Genehmigung erteilen, Kredite in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro aufzunehmen. “Große Herausforderungen brauchen starke Antworten”, sagte die Ministerin. Das Land sei voll handlungsfähig und wolle nun die Menschen und Unternehmen unterstützen, die durch die Corona-Epidemie in Existenznot gerieten.

Heinold dankte den Frauen und Männern in den Krankenhäusern, bei der Polizei, im Ehrenamt, aber auch an den Supermarktkassen für ihr großes Engagement: “Allen, die helfen, ein dickes und von Herzen gemeintes Dankeschön!” Sie erlebe in diesen Tagen, wie viele Menschen sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgingen. “Allen anderen möchte ich sagen: Nehmt eure Eigenverantwortung wahr – wir werden es nur gemeinsam schaffen.”

Auch für den Rest der Woche kündigte Ministerpräsident Daniel Günther eine Notfallbetreuung für Schulkinder der Klassenstufen 1 bis 6 an. Insgesamt sei aber festzustellen, dass nur wenige Eltern die Notbetreuung in Anspruch nähmen, sagte der Regierungschef.

Die Landesregierung wolle es den Menschen weiterhin ermöglichen, das Haus zu verlassen und an die frische Luft zu gehen, sagte Günther. Ausgangssperren seien derzeit nicht geplant. Das Ziel müsse aber weiterhin sein, die Infektionsketten zu unterbrechen, betonte der Ministerpräsident. “Deshalb meine herzliche Bitte: Meiden Sie Menschenansammlungen und gehen Sie lieber dorthin, wo wenige Menschen sind.”

Quelle: Staatskanzlei SH / https://www.schleswig-holstein.de

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