Holt die Geranien wieder rein, die Eisheiligen sind da
Beobachtungen und Bauernregeln zufolge setzt häufig Mitte Mai eine Wetterperiode mit Zufuhr arktischer Meeresluft ein, die als kritisch für die Landwirtschaft gilt.
In Bauernregeln sind Weisheiten versteckt, die meist auf langen Beobachtungen fußen und früher, als die Landwirtschaft noch nicht mittels synthetischem Dünger zur Höchstleistung angetrieben wurde, musste man sich dem Wetter und den Gegebenheiten anpassen und wußte sie besser zu deuten.
Am eingängigsten sind diese beiden Weisheiten:
Vor Nachtfrost Du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist
oder der vielleicht bekannteste Spruch:
Pflanze nie vor der kalten Sophie
Die katholische Kirche feiert die Namenstage von fünf Heiligen zwischen dem 11. und 15. Mai. Da in dieser Zeit meist eine Kälteperiode zu beobachten war (und immer noch ist), machte der Volksmund schnell daraus die „Eisheiligen“.
Bereits am Sonntag Abend war ein kühler Wind zu spühren. In der Nacht zum Dienstag droht sogar laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Bodenfrost. Wer kann sollte also seine Neuanpflanzungen abdecken und Blumen gegebenenfalls unterstellen.
Aber dass es kalt und eventuell auch frostig wird zu den Eisheiligen ist kein Gesetz. Es trifft nach eigenen Beobachtungen aber zu 80 Prozent zu. Somit kann man diese Bauernregel vielleicht als Warnung verstehen. Denn auch aufgrund des Klimawandels hat sich einiges, was früher wettertechnisch ziemlich genau zutraf (Schafskälte, 100jähriger Kalender,…) entweder verschoben oder fällt nicht mehr so prägnant aus.
Eisheilige sind übrigens nicht nur im deutschsprachigen Raum bekannt. Auch in anderen Ländern in Europa und selbst an der US Ostküste werden diese Tage benannt. In Frankreich zum Beispiel nennt man sie „Saints de glace“, in Polen„Zimni ogrodnicy“ und in England „Ice Saints“.