Ostholstein

Konfirmationen finden statt – manche aber erst 2021

Mit dem allgemeinen Runterfahren des öffentlichen Lebens Mitte März wurden in den Kirchengemeinden des Kirchenkreises Ostholstein auch die Konfirmationsfeiern abgesagt. Viele Eltern und Jugendliche fragen sich nun, wie es weitergeht.

„Eine einheitliche Lösung gibt es nicht. Es sind unsere Kirchengemeinden, die versuchen, vor Ort und in Absprache mit den Familien die besten Lösungen zu finden“, sagt der Eutiner Propst Peter Barz.

Tatsächlich sind die Vorstellungen ganz unterschiedlich, was unter anderem mit der Anzahl der Jugendlichen zusammenhängt, die konfirmiert werden sollen. Sind die Gruppen klein, scheint es eher möglich, durch eine weitere Unterteilung in zwei oder drei Gruppen noch im August oder September eine Konfirmationsfeier zu organisieren. Dort, wo viele Jugendliche konfirmiert werden und ein halbes Dutzend oder mehr Gottesdienste erforderlich wären, um den Hygiene-Auflagen entsprechen zu können, tendieren die Gemeinden eher zu einer grundsätzlichen Verschiebung. Zumal auch die Familien bei ihren Feiern nur eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten haben.

So manche Kirchengemeinde ist noch mitten in der Findungsphase und hat die Beratungen dazu auf den Tagesordnungen ihrer Kirchengemeinderats-Sitzungen. Neukirchen bei Oldenburg mit acht Konfirmanden hatte beispielsweise gerade erst eine Verschiebung bis Palmsonntag 2021 ins Auge gefasst, wird aber dieser Tage auf Wunsch einzelner Familien erneut mit den Eltern sprechen, um dann eine endgültige Entscheidung zu fällen.

Angesichts von 77 Jugendlichen, die zur Konfirmation anstehen, will auch die Kirchengemeinde in Stockelsdorf nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg entscheiden und schreibt gerade an einem Brief an die Familien. Pastorin Almuth Jürgensen ist selbst traurig über die Verschiebung. „Ich habe sooo eine nette, lustige Gruppe“, sagt sie. Sie wisse genau, was sie den jungen Leuten sagen wolle und auch die Urkunden waren schon geschrieben. „Und nun wurden sie so enttäuscht“, bedauert Jürgensen.

In Burg auf Fehmarn wollen die Pastorinnen Susanne Platzhoff und Bettina Axt einen Abend mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie ihren Eltern abhalten, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Bei fast 30 Konfirmanden kann aber auch so ein Gesprächsabend noch nicht ohne Weiteres stattfinden, weil dabei schnell bis zu 80 Menschen zusammenkommen würden. Immerhin: Beide Pastorinnen überraschen ihre Jugendlichen in diesen Tagen mit einem Segensgruß. Zu einer persönlichen Karte gibt es ein Armband mit einem Segensspruch und einen Blumengruß. Statt am 17. Mai Konfirmation zu feiern, wird das Konfi-Team dann zu Postboten.

In Ahrensbök ist Pastorin Andrea Pistor ebenfalls traurig über die notwendige Verschiebung der Konfirmation für ihre 13 jungen Leute. „Wir hätten riesig gern die Konfirmation festlich gefeiert“, so Pistor. Nun hoffe man, die Feier im Herbst nachholen zu können. Tendenziell wollten die Familien lieber warten, als Gottesdienste in kleinen Gruppen, mit Abstand und Mundschutz und ohne Gesang zu planen, sagt sie. Doch auch Konfirmationen in kleinen Gruppen schließt sie nicht aus – wenn dies von den Familien gewünscht werde.

In der Kirchengemeinde Bad Schwartau wird über einen Ersatztermin Mitte September für die Konfirmation diskutiert. Pastor Andreas Rohwer würde ungern länger warten und denkt auch an ganz praktische Dinge wie die festliche Kleidung, die Familien zum Teil für die Jugendlichen schon gekauft haben, aus der sie aber möglicherweise nächstes Jahr schon rausgewachsen sind. Er würde gegebenenfalls auch, wenn ein neuer Termin gar nicht passen sollte, über weitere Lösungen nachdenken: „Dann mache ich auch an jedem anderen Sonntag nach der Predigt eine Konfirmation“, sagt er. Die Schwartauer Gemeinden Rensefeld und Cleverbrück haben sich demgegenüber noch nicht festgelegt.

In Schönwalde sollen die 21 Konfirmandinnen und Konfirmanden an zwei September-Wochenenden konfirmiert werden – notfalls mit einer Beschränkung der Begleitpersonen. In Altenkrempe wurde die Konfirmation auf den 30. August verschoben – in der Hoffnung, dass dann eine Feier unter halbwegs normalen Umständen möglich ist. „Ob das realistisch ist, werden wir sehen und gegebenenfalls in den nächsten Wochen noch einmal neu bewerten“, so Pastor Friedemann Holmer. Auch in Lensahn sind die Wochenenden von Ende August und Anfang September für acht Konfirmationen reserviert.

In Süsel werden indes sogar Einzelkonfirmationen angeboten. Diese mehr als 30 Einzelgottesdienste sollen über den Sommer verteilt jeweils Sonntagmittag oder –nachmittag stattfinden – mit jeweils einem Konfirmanden oder einer Konfirmandin mit Familie. „Die Familien waren sehr begeistert darüber, dass wir das anbieten “, sagt Pastor Matthias Hieber. Und ergänzt: „Wir haben uns dazu entschlossen, weil wir die zeitliche Nähe zur Konfirmandenzeit für wichtig halten.“

Aussender: Kirchenkreis Ostholstein

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