Warum halten Kaffeemaschine und Co. nicht mehr so lange wie früher?
Ist Euch schon mal aufgefallen, dass viele Elektrogeräte kurz nach der Herstellergarantie kaputt gehen und zu Elektroschrott werden?
Klar, man entsorgt den Schrott einfach beim Recyclinghof und damit ist er dann ein Problem der Anderen, aber für Ersatz sorgen muss man selber, d. h. wieder 80 Euro ausgeben für einen neuen Toaster, 1.000 Euro für einen neuen Fernseher etc. Die Wirtschaft freut´s, die betroffene Privatperson muss dafür auf etwas anderes verzichten.
Und nicht immer ist es die Obsoleszenz, geplant oder ungeplant…
(Unter Obsoleszenz versteht man eine schnellere Abnutzung bzw. Veralterung eines Produktes. Die Obsoleszenz kann verursacht werden durch Veränderungen 1. im psychologischen Bereich (insbesondere bei Mode-und Geschmacksänderungen) und 2. im technischen Bereich (durch Einbau von Sollbruchstellen oder Unterlassung von technischem Fortschritt). Quelle: wirtschftslexicon24.de
Warum geht´s so schnell kaputt? Das hat nicht nur mit der „Billigproduktion in China“ zu tun, wie oft angenommen wird. Es gibt eine Richtlinie in der EU, die besagt, dass bestimmte gefährliche und umweltgefährdende Stoffe nicht in Elektro- und Elektronikgeräten verwendet werden dürfen (2011/65/EU, inoffiziell RoHS 2 abgekürzt). Die Zielsetzung, problematische Bestandteile aus dem Elektronikschrott zu verbannen, klingt erst einmal einleuchtend, denn so sollte besser recycelt werden können und natürlich keine Gifte in die Umwelt gelangen.
Das Problem: Es führte dazu, dass unter anderem verbleite Verlötungen elektronischer Bauteile durch unverbleite Lötverbindungen ersetzt werden mussten. Diese Lötverbindungen altern und brechen aber viel schneller und wenn der Strom nicht mehr fließen kann, dann ist es vorbei mit sauberer Wäsche oder geröstetem Toast.
Bisher durfte der Hobbyanwender bei Reparaturen noch auf Lötzinn mit 37% Bleianteil zurückgreifen, diese Zeiten scheinen aber nun auch vorbei zu sein, denn er wurden aus den Regalen geräumt.
Aber keiner spielt leichtfertig mit unserem Leben: Aufgrund mangelnder Langzeiterfahrungen, ob die bleifreien Lötverbindungen sich überhaupt bewähren, gibt es natürlich Ausnahmen für die Verwendung in sicherheitsrelevanten Bereichen bei Autos, Medizin, Luft- und Raumfahrt und Militär.