PolitikStockelsdorf

Anita Klahn spricht in Stockelsdorf zum Thema Schule in Coronazeiten und über das neue Schuljahr

Die FDP Stockelsdorf holte die stellvertretende Vorsitzende der FDP Landtagsfraktion, Anita Klahn, nach Stockelsdorf, um Eltern einen Ausblick zu geben, wie es nach den Sommerferien in den Schulen weitergehen soll und um sich auch die Sorgen und Nöte der Betroffenen anzuhören, denn sie ist unter anderem Mitglied des Bildungsausschusses und somit nah am Geschehen, was Schule in Coronazeiten betrifft.

Bei ihrem Besuch am Donnerstag Abend konnte Anita Klahn den Anwesenden mitteilen, dass es in der nächsten Woche erneut eine Kultusministerkonferenz geben wird, um Betreuungsprobleme zu diskutieren und Planungen zu finalisieren, aber im Grunde genommen wird es so weiterlaufen wie vor den Ferien, allerdings mit mehr Schülern.

Um die strikte Trennung der Klassen zu betonen wird von Kohorten geredet. Denn auch beim Gang in die Mensa, in der Mensa und in der nachschulischen Betreuung sollen diese Kohorten aufrechterhalten werden, um eine mögliche Infektion schnell nachvollziehen zu können und um in auftretenden Fällen nur diese Kohorte unter Quarantäne stellen zu müssen. Kohorten können natürlich auch ganze Klassen sein, schöner wäre es jedoch, sie noch einmal zu trennen, dafür bräuchte man natürlich mehr Lehrkräfte und anderes Aufsichtspersonal. Von den über 700 Lehrkräften, die sich gemeldet hatten, da sie nach eigenen Angaben einer Risikogruppe angehören und keinen Präsenzunterricht geben könnten, konnten bisher 32 von einem Amtsarzt bestätigt werden.

Aber auch Politiker wissen, dass die Schulen mit vielen Problemen zu kämpfen haben werden, schon allein aus platztechnischen Gründen. Da viele Schulen auch zum Unterricht in die schulischen Sporthallen ausweichen, schränke dies natürlich auch den Sportunterricht erheblich ein. Klahn erzählte von den Ideen, die im Kultusministerium diskutiert wurden, so berichteten zum Beispiel Spezialisten, dass die Klassenräume jede Nacht mit Ozon wieder virenfrei gemacht werden könnten, das wäre aber logistisch kaum zu bewältigen, Lüften wäre natürlich am effektivsen, wenn Durchzug erzeugt werden könnte, damit es zu einem echten Luftaustausch käme, überall Anlagen dafür einzubauen wäre utopisch.

Einen wertvollen Tipp gab sie den anwesenden Kommunalpolitikern in Sachen Schuldigitalisierung, bzw. Tabletanschaffung für digitales Lernen zu Hause: Das Geld kann abgefordert werden, Digitalkonzept kann nachgereicht werden und nicht warten, bis der Kreis soweit ist.

Den „Digitalen Hausmeister“ brachte sie auch ins Gespräch. Das ist ein System Admin und Betreuer für alle Schulen in der Kommune, denn das könne nicht von den Lehrkräften gestemmt werden, dafür müsse Geld in der Kommune ausgegeben werden. 

Aus ihren Erfahrungen heraus erteilte sie dem vielerorts gewünschen digitalen Whiteboard eine Absage. Um daran zu arbeiten, steht der Lehrer mit dem Rücken zu Klasse, das geht moderner durch einen großen Bildschirm mit gespiegeltem Tablet, auf dem der Lehrer agieren und gleichzeitig seine Klasse im Auge behalten kann.

Ohnehin fand Anita Klahn klare und ehrliche Worte. Bisher wäre immer nur über die Digitalisierung in den Schulen geredet worden, jetzt muss unter Druck gehandelt werden. An den „angedrohten“ Konsequenzen von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in Richtung Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten, die durch die vorgeschriebene Quarantäne nicht rechtzeitig ihre Arbeit wieder aufnehmen können, findet sie nichts Anstößiges. Andere Arbeitnehmer, die ihren Urlaub gezielt in einem Risikogebiet verbringen (d.h. bei denen bei Urlaubsantritt feststeht, dass ihr Reiseziel vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet qualifiziert ist) und die sich nach ihrer Urlaubsrückkehr für 14 Tage in häusliche Quarantäne „absondern“ müssen, haben auch keinen Anspruch gegen den Arbeitgeber auf Lohnfortzahlung.

Für sie persönlich geht es um die Gesundheit der Schwächeren: „ Auch ich würde gern Reiserückkehrer aus Risikogebieten in Quarantäne wissen.”  

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