Alltagsmaskenpflicht auf Laufwegen, in Gemeinschaftsräumen, in Pause und auf dem Schulhof
Nach drei Wochen auf den Nordseeinseln und zwei Wochen Regelunterricht unter Coronabedingungen im Rest des Landes zog Bildungsministerin Karin Prien heute (20. August) eine erste Bilanz.
„Es zeigt sich, dass die Schulen gut vorbereitet waren. An den 951 Schulstandorten gab es in Summe nur 25 Fälle, bei denen eine oder mehrere Kohorten aus Vorsichtsgründen kurzzeitig zuhause bleiben mussten“, berichtete Karin Prien. Diese Fälle seien im Wesentlichen auf nicht bestätigte Verdachtsfälle zurückzuführen. Die Bildungsministerin betonte, wie wichtig der Präsenzunterricht für die Schülerinnen und Schüler sei. „Ziel unserer Schutzmaßnahmen ist, die Verbreitung des Virus an Schulen zu verhindern und so viel Präsenzunterricht wie möglich für so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich sicherzustellen“, so Prien weiter.
Die Regierungskoalition habe deshalb auch beschlossen, die Rechtsgrundlage zu schaffen, damit ab Montag in Schleswig-Holstein eine allgemeine Maskenpflicht an Schulen gelten kann. „Ab Montag gilt für alle in allen Schulen: auf den Laufwegen, in den Gemeinschaftsräumen, in der Pause und auf dem Schulhof ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. Die entsprechende Änderung der Coronabekämpfungsverordnung sowie eine Corona-Schulverordnung stimmen wir gerade ab und werden sie morgen im Kabinett beschließen“, erläuterte Bildungsministerin Prien.
Von der Maskenpflicht ausgenommen werde der Unterricht im Klassenraum sein sowie der Außenbereich auf dem Schulhof, sofern durch besondere Regelungen Abstand gehalten wird und die Schülerinnen und Schüler in ihrer Kohorte verbleiben. „Die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner tragen im Alltag, beim Einkaufen und in Bus und Bahn die Mund-Nasen-Bedeckungen und haben dies auch in den Schulen diszipliniert getan. Lassen Sie uns so weitermachen, es dient dem Schutz von uns allen“, so Prien.
Das Ausbruchsgeschehen an Schulen beschrieb die Ministerin als bisher sehr gering. Stand Mittwoch waren dem Bildungsministerium nur wenige Fälle von Schülerinnen und Schülern oder Lehrkräften bekannt, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. „Wir haben in Schleswig-Holstein ein insgesamt sehr niedriges Infektionsgeschehen.“ Nachdem sich die Kohorten, also die festen Lerngruppen, an den Schulen nun etabliert hätten, zeigte sich die Ministerin zuversichtlich, dass der Coronaregelbetrieb an Schulen auch weiterhin funktionieren werde.
„Wir müssen immer wieder betonen: Leben in der Pandemie und insbesondere Schule in der Pandemie bedeutet, dass wir ein ständig lernendes System sein müssen“, betonte Prien. Nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen werde das Ministerium für die Schulen die Handlungsleitlinien weiter konkretisieren. „Die wichtigste Regel ist auch weiterhin: Wer auf ein Testergebnis wartet, egal ob Schülerinnen und Schüler oder Lehrkräfte, bleibt zuhause und kommt nicht in die Schule“, betont Prien. „Wir haben gesehen, dass unsere Schulen in den ersten beiden Wochen sehr vorsichtig und umsichtig agiert haben. Wir wollen aber aus diesen Erfahrungen nun einheitliche Standards etablieren. Es ist wichtig, dass die Schulen sich mit den Gesundheitsämtern kurzschließen und Maßnahmen gemäß dem Coronareaktionsplan nur auf Empfehlung oder Anordnung des Gesundheitsamtes vor Ort durchführen.“ Auch dieses Vorgehen diene dem Ziel, so viel Präsenzunterricht wie möglich sicherzustellen.
Auch die Situation der Unterrichtsversorgung sei gut. Eine aktuelle Abfrage an den Schulen habe ergeben, dass nur 230 Lehrkräfte im Land coronabedingt nicht für den Präsenzunterricht zu Verfügung stünden. „Digitale Plattformen sind und bleiben auch bei allerhöchster Qualität kein Ersatz für den Sozial- und Lebensraum Schule. Es gilt, einen regulären Stundenplan auch durch gute Verzahnung von Präsenzunterricht und Lernen zu Hause so umzusetzen, dass Bildungsgerechtigkeit und die Umsetzung der Bildungsstandards gewahrt bleiben.“
Zum Abschluss dankte die Ministerin ausdrücklich den Schulleitungen und Lehrkräften im Land sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium. „Was hier in den vergangenen Monaten tagtäglich geleistet wurde ist wirklich beeindruckend“, so Prien. „Ohne eine so gut arbeitende Verwaltung stünde Deutschland in der Krise nicht so gut dar, wie wir es zum Glück tun.“
Quelle: BiMi SH