Freiluft-Ausstellung in Eutin zeigt, warum die Suche nach Angehörigen der NS-Opfer immer noch andauert
Noch bis zum 8. Oktober ist die Freiluft-Wanderausstellung #StolenMemories noch auf dem Berliner Platz in Eutin zu finden.
Die Ausstellung möchte mit Plakaten zur Suche nach Angehörigen aufrufen und die Geschichte von NS-Verfolgten erzählen. Hauptbestandteil ist ein mobiler, umgestalteter Übersee-Container, dessen Seitenwände schwenkbar sind und damit Raum für die Plakate bieten. Dieser ergänzt die Kampagne #StolenMemory zusätzlich zu den kurzen animierten Filmen und einer moderne Website dank einer Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Millionen von persönliche Gegenstände wurden den KZ-Häftlingen im 2. Weltkrieg entwendet und von den Nazis beschlagnahmt. Inzwischen werden diese sogenannten Effekten von den Arolsen Archives aufbewahrt und versucht, die Angehörigen der Opfer ausfindig zu machen.
„Viele Opfer der Nationalsozialisten hinterließen keine materiellen Spuren für ihre Familien, weil die Nationalsozialisten ihnen alles nahmen“ so Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. Die Rückgabe der sogenannten Effekten sei für die Angehörigen deshalb oft sehr unerwartet: „Einige von ihnen wissen nichts oder nur wenig über diesen Teil der Lebensgeschichte ihrer Großeltern, Eltern, Onkel und Tanten“. Umso wichtiger sei es, dass die Gegenstände in die Familien zurückkehrten. „Oft sind die Effekten ein Puzzleteil, dass dann an den richtigen Ort fällt, gar eine Lücke schließt – und eine gewisse Nähe zu den verlorenen Familienmitgliedern wiederherstellt“ berichtet Azoulay.
In den Arolsen Archives befinden sich noch immer über 2500 Umschläge mit dem persönlichen Besitz von Menschen aus über 30 Ländern. Sie gehören nicht zum Archivbestand, sondern warten auf die Rückgabe an die Familien.
Weitere Infos auf stolenmemory.org/ und arolsen-archives.org/