Hat Stockelsdorf möglicherweise noch Sparpotenzial?
Was passiert, wenn eine Kommune sich verschuldet? Erstmal nichts. Zumindest merkt man vorerst nichts davon im persönlichen Umfeld. Aber es nützt nichts hinterher zu meckern, wenn irgendetwas den Einsparungen zum Opfer fällt. Dann ist´s zu spät. Deswegen lohn es sich, den öffentlich zugänglichen Haushaltsplan für das jeweils nächste Jahr mal durchzulesen. Und es können sogar in den jeweiligen Ausschüssen unter dem Punkt „Einwohnerfragestunde“ zu den Tagesordnungspunkten Fragen gestellt werden. Diese könnten vielleicht sogar ein Umdenken bewirken.
Will denn keiner wissen, wofür das Geld ausgegeben wird oder ist es zu unbequem, sich das alles durchzulesen? Der Aufschrei kommt wahrscheinlich erst, sollte die Grundsteuer und die Hundesteuer erhöht werden. Aber das kann man immer noch hinnehmen, in anderen Städten mit noch höherer Verschuldung läßt es sich schließlich auch leben.
Was aber wäre, wenn Anlieger für die grundhafte Sanierung ihrer Straße wieder selber zahlen müssten? Das beträfe in einem Ort wie Stockelsdorf mit vielen Hauseigentümern nicht nur eine Minderheit.
Kann eine Kommune „pleite gehen“?
Der Ort wird natürlich weiterhin bestehen bleiben, in Deutschland ist es auch nicht zulässig, dass eine Gemeinde pleite geht. Die Kommune bekommt einfach einen „Insolvenzverwalter“. Das Land übernimmt die Verwaltung. Bis dahin ist´s ein langer Weg und auf diesem Weg wurden dann bereits Stellen in der Verwaltung eingespart, die Unterhaltung einer Bibliothek ist nur freiwillig und kann eingespart werden und auch Sporteinrichtungen gehören nur zu den freiwilligen Aufgaben der Kommune, die den Einsparungen zum Opfer fallen könnten.
Also alles nicht so schlimm, oder vielleicht doch mal ein Grund, sich als „Normalbürger“ den Haushaltsentwurf für 2021 anzusehen und Fragen zu stellen?
Momentan wird besonders über Ausstattung an Schulen noch diskutiert. Kindertagesstätten, Sport (Hallen, Plätze, Ausstattung,…) wurden auch noch nicht beschlossen und abschließend behandelt und am 1. Oktober geht es im Ausschuss ab 17:00 Uhr um alles Bauliche. Zum Beispiel kann man den öffentlich einsehbaren Unterlagen entnehmen, dass 300.000 Euro veranschlagt werden, um die Lüftungsanlage in der Sporthalle Rensefelder Weg zu erneuern. Der Neubau der Brücke an der Aue in Curau ist in 2021 mit 60.000 Euro und im darauffolgenden Jahr noch mal mit 550.000 Euro veranschlagt, und vieles mehr. Wer dazu Fragen hat, kann diese zu Anfang einer jeden Sitzung in der Einwohnerfragestunde stellen.
Die Unterlagen zum Ausschuss und in dieser Zeit auch zum Haushalt 2021 sind zu finden im Sitzungskalender der Webseite der Gemeinde. Für den UBPöS hier.