Norddeutsche Bundesländer beschließen Kleeblattrinzip gegen Überlastung der Intensivstationen

Die norddeutschen Länder unterstützen sich in der Corona-Pandemie: Auch bei steigenden Infektionszahlen soll die Patientenversorgung gesichert sein.

Die fünf norddeutschen Bundesländer wollen künftig noch enger zusammenarbeiten, um eine lokale Überbelastung der Kliniken zu vermeiden. Das gaben die Regierungschefs von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hamburg und Bremen nun bekannt. Vorrangiges Ziel ist es, die Patient:innen auch bei steigenden Infektionszahlen gut zu versorgen. 

“Kleeblattkonzept” soll Überlastung verhindern

“Wir bereiten uns sowohl in Schleswig-Holstein als auch im Austausch mit anderen Ländern darauf vor, uns bei Überlastungssituationen auf den Intensivstationen gegenseitig zu helfen”, sagte Ministerpräsident Günther.

Die Bundesländer greifen dafür auf das sogenannte “Kleeblattkonzept” der Gesundheits- und der Innenministerkonferenz der Länder zurück. Es sieht vor, dass jeweils drei bis fünf Bundesländer ein “Kleeblatt” bilden und sich eng über ihre Intensivkapazitäten austauschen. Im Falle einer Überlastung in einem Bundesland könnten Patient:innen schnell in einer der Nachbarländer verlegt werden. “Das ist ein weiteres Beispiel für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit unter den Nordländern. Wir stehen zusammen”, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig.

Bedarfe immer im Blick

Ziel des Konzepts ist es, freie Kapazitäten zu nutzen und gleichzeitig unnötige Transportwege zu verhindern, betonte Daniel Günther.

Über eine Koordinationsstelle wird laufend ein Überblick über freie Krankenhausbetten hergestellt und erforderlichenfalls beim Transport geholfen. Die endgültige Entscheidung über Patientenverlegungen treffen allerdings die abgebenden und aufnehmenden Ärzte.

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