Garg informiert über Impf-Planungen
Im Landtag hat Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg die neuesten Corona-Impf-Pläne der Landesregierung vorgestellt. Die wichtigsten Infos auf einen Blick.
“Die Impfung ist ein erster wesentlicher Schritt auf dem Weg aus dieser Pandemie”, sagte Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg von den Abgeordneten im Landtag. Dennoch würde die Impfung jedoch nicht automatisch die Pandemie beenden. “Wir leben nach wie vor mit dem Virus.” Auch im kommenden Jahr würden Abstands- und Hygieneregeln sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen zum Alltag gehören. “Ich bin überzeugt, dass die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner hier unverändert mitziehen und sich an die Regeln halten werden, wie sie es bisher getan haben. Nur dann werden wir weiterhin gut durch die Pandemie kommen.”
Wann können die ersten Impfungen erfolgen?
In den vergangenen Wochen hatten mehrere Arzneimittelhersteller erklärt, einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt zu haben. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der gemeinsam entwickelte Impfstoff des Mainzer Unternehmens BioNTech und des US-amerikanischen Pfizer-Konzerns. Derzeit gehe die Landesregierung davon aus, dass die europäische Arzneimittelagentur (EMA) bis zum 29. Dezember dieses Jahre über die Zulassung in Europa entscheiden werde, sagte Garg. “Sobald die EMA den Impfstoff zugelassen hat und die Auslieferung des Impfstoffes erfolgt ist, werden wir auch in Schleswig-Holstein mit dem Impfen beginnen.”
Wer wird zuerst geimpft?
Zu Beginn stehe jedoch nur eine begrenzte Menge Impfstoff zur Verfügung, erklärte der Minister. Deshalb müssten bei der Verteilung bestimmte Gruppen priorisiert werden. Nach dem Vorschlag der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollen zunächst Bewohner:innen von Alten- und Pflegeheimen sowie Medizin- und Pflegepersonal ein Impfangebot erhalten. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos.
Wo kann man sich impfen lassen?
Seit mehreren Wochen baut das Land dafür zusammen mit Kommunen, Kassenärztlicher Vereinigung (KVSH), Bundeswehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen 29 spezielle Impfzentren auf. Voraussichtlich Anfang Januar soll jeweils ein Zentrum pro Kreis oder kreisfreier Stadt an den Start gehen – vorausgesetzt, dass die entsprechende Impfstoffmenge dann verfügbar ist. Darüber hinaus setzt das Land mobile Impfteams ein, um die Versorgung der Pflegeeinrichtungen auf dem Festland und den Inseln zu gewährleisten. Für die anderen Inselbewohner:innen werden Impfaktionstage stattfinden. Die Krankenhäuser organisieren die Impfungen ihrer Mitarbeiter:innen eigenständig.
Auch niedergelassene Hausärzt:innen sollen mittelfristig Impfungen anbieten können. Dies ist allerdings abhängig von der Entwicklung und Verfügbarkeit der Impfstoffe und deren Anforderungen an Lagerung und Transport.
Wie funktioniert die Impfung?
Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, sollen die Impfzentren an allen Wochentagen geöffnet sein. Für die Impfung ist ein Termin notwendig, der über ein Onlineportal oder telefonisch über den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117) vereinbart werden kann. Vor Ort wird es dann einen standardisierten Ablauf nach einem Einbahnstraßensystem geben.
Wer arbeitet in den Impfzentren?
In den Impfzentren werden bis zu 90 Ärzt:innen parallel arbeiten können. Bis zum 8. Dezember hatten sich nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung rund 2.900 Ärzt:innen freiwillig für den Dienst gemeldet, außerdem rund 1.900 Personen, die zum ärztlichen Fachpersonal zählen.