Stockelsdorf radelt auf Platz zwei in Ostholstein
Die Aktion STADTRADELN war auch im dritten Jahr erfolgreich. Obwohl es keine Aktionen gab und kaum Werbung gemacht wurde, nahmen mehr als 200 Stockelsdorfer teil. Allen voran wieder die Bürgermeisterin Julia Samtleben. Auch wenn die Vorjahreszahlen nicht erreicht wurden, so schafften alle Teilnehmer zusammengenommen mehr als eine Erdumrundung, nämlich 48.331 km.
Deutschlandweit war 2020 für STADTRADELN ein Rekordjahr: fast 1.500 Teilnehmerkommunen, weit über 450.000 Radelnde und rund 100 Mio. Radkilometer. Gerade in Städten hatte die Aktion erfreulich starken Zulauf. In Stockelsdorf fällt die Bilanz mit 228 Teilnehmer, die in 14 Teams zusammen fast 50.000 Kilometer gesammelt haben etwas schlechter aus als noch 2019. Es wurde kaum Werbung gemacht und es gab keine Gemeinschaftsaktionen oder eine Preisverleihung. Erschwerend kamen noch deutschlandweit technische Probleme dazu, die bei der Erfassung der gefahrenen Kilometer auftraten. Alles in allem keine idealen Voraussetzungen.
Trotzdem gibt es eine Menge Positives bei der Auswertung zu entdecken: Da es beim STADTRADELN keine Rolle spielt, wo die Kilometer erfahren werden und zu welchem Zweck, kamen so zum Beispiel mehrere Hundert Kilometer aus Schweden mit in die Bilanz. „Wer also seinen Fahrradurlaub für 2021 plant, dem seien die ersten 3 Septemberwochen ans Herz gelegt“, so der Klimaschutzmanager Manuel van der Poel, der die Aktion koordinierte und froh ist, dass die Schwedenurlauber sich vorher schon bei Ihm gemeldet haben. „Wie schade wäre es gewesen, wenn die fleißig gemachten Kilometer nicht angegeben worden wären. Das hatten wir nämlich in der Vergangenheit schon.“
Im Kreis Ostholstein kamen nur in Timmendorf mehr Kilometer zusammen als in Stockelsdorf, 990 km um genau zu sein. In Schleswig-Holstein lag Stockelsdorf damit auf Platz 31 (von 74). Schaut man nur auf die Kommunen in ähnlicher Größe, liegt Stockelsdorf auf Platz 15. Hervorzuheben ist das Engagement der Lokalpolitiker: In der Kategorie „Parlamentarier km“ liegt Stockelsdorf im Kreis Ostholstein auf dem ersten Platz. Berücksichtigt wird in dieser Kategorie sowohl der Anteil der Teilnehmenden aus der Gemeindevertretung als auch deren Kilometerleistung. Das ergab nach der dafür verwendeten Formel einen Wert von 20,1 Punkten. Zum Vergleich: die zweitplatzierten Neustädter erzielten 15,0 und die drittplatzierten Eutiner 5,0 Punkte.
Beim Blick auf die Teams und Einzelleistungen in Stockelsdorf zeigt sich ein schon fast gewohntes Bild: Mit 1129 gefahrenen km pro Kopf hat das Team SWorks, wie schon im Vorjahr die Nase ganz weit vorn gehabt. Das größte Team stellte, wie seit 2018 „üblich“, die Gerhard-Hilgendorf-Schule. Bei der Einzelleistung war es das erste Mal so richtig eng für Wojciech Piotr Mehl, der sich am Ende aber wie schon in den beiden Vorjahren mit den meisten gefahrenen Kilometern durchsetzte. 1509 km und damit nur 5 Kilometer mehr als der Zweitplatzierte waren es am Ende.
Beachtlich ist, dass mehr als die Hälfte aller Teams eine pro Kopf Leistung von über 200 km hatte und nur 2 Teams im Durchschnitt weniger als 100 km gefahren sind. Daran zeigen sich die Leistungen der Alltags- und Hobbyradler. Für die meisten war das Fahrrad wohl das Hauptfortbewegungsmittel in den 3 Wochen des Aktionszeitraums. Für alle, die in der Zeit das Fahrrad statt des Autos genutzt haben, greift auch die Anzeige der eingesparten kg CO2..
Details zur Auswertung der Aktion sind auf der Homepage www.stadtradeln.de/stockelsdorf zu finden.
Eine einzige kontaktlose Gemeinschaftsaktion, die kreisweit lief, gab es dann doch. Die Klimaschutzmanagerin des Kreises Ostholstein führt hierzu aus: „Die zu Beginn der Aktion kreisweit verteilten Postkarten sollten unter den Teilnehmenden per Fahrrad weitergereicht werden, die ihre hierdurch gefahrenen Kilometer auf der Karte notierten.“ Dabei wurden aber auch in sportlicher Hinsicht ganz beachtliche Ergebnisse erzielt: Die Postkarte mit dem höchsten notierten Streckenverlauf belief sich auf immerhin 628 Kilometer.
„Der Sinn des STADTRADELNS liegt vorrangig nicht darin, einfach nur Kilometer zu sammeln, sondern unsere Gewohnheiten zu ändern und das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel zu entdecken,“ so Bürgermeisterin Julia Samtleben. „Trotzdem spornt der Wettbewerb mit den anderen Teilnehmenden natürlich an.“