Warum die Feuerwehr Stockelsdorf nicht an der Jerusalema-Dance-Challenge teilgenommen hat
Es macht Freude zuzusehen, wenn Kliniken, Polizei, Feuerwehren, Briefzusteller oder Lebensmittelverkäufer in Corona-Zeiten noch so viel Elan aufbringen, um ein Tänzchen zu wagen.
Tausende Videos zeigen pure (Tanz-)Freude zu dem Hit „Jerusalema” von dem südafrikanischen Künstlers Master KG zu einer festen Choreographie. Bei diesem Wettbewerb gibt es nur Gewinner. Sowohl Zuschauer als auch Akteure haben und hatten viel Spaß daran.
“Eigentlich wolten wir uns auch beteiligen”, erzählt Jana von der FF Stockelsdorf. “Die Choreographie war schon einstudiert, aber dann kam tatsächlich bei uns die Frage auf: Was ist mit den Urheberrechten? Kommt da ´ne dicke Nachforderung? Denn das Musikstück ist ja bestimmt urheberrechtlich geschützt.” Also nahmen sie sicherheitshalber davon Abstand. Aber ein neues Video wollten sie trotzdem machen und andere zum Nachahmen motivieren. Wenn man schon keine gemeinsamen Dienstabende abhalten kann, muss man sich doch wenigstens vielleicht mit anderen Wehren messen. Also machte jeder der mitmachen wollte zu Hause von sich ein kurzes Fitnessvideo. Diese kleinen Sequenzen wurden zusammengeschnitten, auf Facebook geteilt und andere Wehren nominiert, es ihnen gleichzutun.
Hier geht es zum Video auf der FanPage der FF-Stockelsdorf
Unter anderem ist auch ein sehr schweißtreibendes Video der Wehr Bad Schwartau-Rensefeld auf Instagram zu sehen, in dem die Kameradinnen und Kameraden unter Beweis stellen, dass sie auch in Corona-Zeiten fit für ihr Ehrenamt sind.
Und tatsächlich melden sich die ersten Organisationen, die Abmahnungen erhalten haben. Angeblich soll die Forderung von Warner Music, unter diesem Label erschien „Jerusalema”, bis zu 4.000,- Euro hoch sein. „Das macht einen ganz schön wütend”, findet Jana´s Feuerwehrkollege Victor, der zwar nicht gern, aber trotzdem mitgetanzt hätte. „Wenn man sich mal anguckt, wer da mitgemacht hat bei der Challenge. Pfleger, Therapeuten, Krankenschwestern, Zusteller, Verkäufer, Polizisten, Feuerwehren. Alle mit nicht gerade üppigem Einkommen, die aber in Corona-Zeiten alles meistern sollten.”
Vielleicht hat Warner Music ja doch noch ein Einsehen, denn es waren und sind für alle besondere Zeiten und vielleicht haben ja diese Videos ohnehin zu vermehrten Verkäufen dieses Songs geführt, so dass der Gewinn nicht noch durch Abmahnungen maximiert werden muss.