Gedenkstätte Ahrensbök stellt Förderantrag in Berlin für notwendige Sanierung
Feuchtigkeit im Mauerwerk, Risse in der Fassade, undichte Fenster und eine marode Heizung: die Sanierungsliste der Gedenkstätte Ahrensbök ist lang.
Das von Architekt Torsten Ewers erstellte Gutachten beziffert das Investitionsvolumen inklusive eines barrierefreien Zugangs auf knapp 500.000 Euro. Für die Vorsitzende Ingaburgh Klatt und den Vorstand des Trägervereins gibt es trotz der desaströsen Bestandsaufnahme Hoffnung auf finanzielle Unterstützung. Bettina Hagedorn, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, versprach, sich im Haushaltsausschuss dafür einzusetzen, dass es aus dem „Denkmalschutzsonderprogramm 2021 eine 50-Prozent-Förderung der Baumaßnahmen gibt“.
Ohne die engagierten Ehrenamtler, die sich seit mehr als zwanzig Jahren für den Erhalt der Gedenkstätte einsetzten, wäre das Haus entweder eine Ruine oder gar nicht mehr da, sagte die SPD-Politikerin jetzt bei ihrem Besuch in Ahrensbök. Zwar seien das Eutiner Schloss oder die Feldsteinkirche in Ratekau, die beide ebenfalls Fördermittel des Bundes erhalten hätten, baulich bedeutender, doch die Geschichte des 1883 erbauten Hauses sei einzigartig. Bereits 1933 als frühes KZ genutzt, war es 1945 Station auf dem Todesmarsch der KZ-Häftlinge. Die historische Bedeutung der Cap-Arcona-Katastrophe sei nur im Zusammenhang mit der Gedenkstätte erzählbar, sagte Hagedorn. „Dieses Projekt in Berlin durchzusetzen wird nach meiner festen Überzeugung kein Problem sein – und zwar genau deswegen.“ Sie gehe „von einem parteiübergreifenden Verständnis darüber aus, was diese Gedenkstätte bedeutet“.
Architekt Torsten Ewers, der das Gutachten für den Förderantrag ehrenamtlich erstellte, unterstrich ebenfalls die historische Dimension des Projekts. „Es hat einen ideellen Wert, der unsere Geschichte dokumentiert und nie in Vergessenheit geraten darf.“ Auch die Gemeinde stehe hinter den Planungen, sagte Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos). Es sei wichtig, die Gedenkstätte als Zeitzeugnis zu erhalten. Dafür wollen sich neben etlichen Kommunalpolitikern auch die SPD-Landtagsabgeordnete Sandra Redmann und der CDU-Kreistagsabgeordnete und Bürgervorsteher Hans-Joachim Dockweiler einsetzen.
Die Gedenkstätte Ahrensbök ist wieder für einzelne Besucher:innen geöffnet. Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr, Sonntag 14.00 – 17.00 Uhr. Anfragen: 04525 – 493 060 oder: gedenkstaetteahrensboek@t-online.de