Im Mai ziehen die ersten Mieter in das neue Wobau-Objekt in Stockelsdorf
In Stockelsdorf hat die Wohnungsbaugesellschaft Ostholstein mbH (Wobau-OH) 24 Mietwohnungen in zwei Häusern errichtet. Hell, gut geschnitten, gute Lage, barrierefrei bzw. barrierearm, mit Loggien und – wen wundert´s – alle Wohnungen schon vermietet.
Darauf wurde besonders geachtet: Fünf Wohnungen von 24, alle mit hochwertige Einbauküchen, sind geförderte Wohnungen mit geringem Quadratmeterpreis. In eine dieser Wohnungen zieht Waltraud Hirsch, die symbolisch am 22. April einen Wohnungsschlüssel von Landrat und gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzendem der Wobau-OH, Reinhard Sager, der Bürgermeisterin und Aufsichtsmitglied der Wobau-OH, Julia Samtleben sowie dem Geschäftsführer Fabian Weist übergeben bekam.
Die Architektur der Häuser spielt mit farblichen und höhentechnischen Angleichungen, so dass sie sich in die Umgebung, die geprägt ist von zweigeschossigen Einfamilienhäusern, einfügt. Durch die heller geschlämmten Backsteine der zweigeschossigen Außenbauten wirkt das Mehrfamilienhaus nicht so klobig und heizt sich nicht so schnell auf.
Aber nicht nur die Optik musste stimmen, auch der Beitrag zum Klimaschutz. Die Dachterrassen wurden bereits begrünt zwecks Kühleffekt für´s Haus und die Umgebung. Die Beheizung der Wohnungen erfolgt über ein Nahwärmenetz, eine sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung = Blockkraftheizwerk (BHKW), welche von den Gemeindewerken Stockelsdorf betrieben wird. Für mehr Klimaschutzengagement punktet die Wobau-OH mit einer kostenlosen Ladestation für E-Bikes für die Mieter und zwei Wobau-Pedelec-Bikes, die den Mietern zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
Für die Außenanlagen hatte die Wobau-OH sich etwas besonderes einfallen lassen: Ein kleiner Ideenwettbewerb stachelte die eigenen Mitarbeiter zur kreativen Gestaltung an und heraus kam dabei eine schön bepflanzte Ruheinsel mit integrierten Sitzgelegenheiten.
Das Thema Müllentsorgung wurde modern gedacht, was sowohl Mietern als auch Nachbarn zugute kommt: Keine hässlichen Müllcontainer und Gerüche, sondern ein sogenanntes Abfall-Unterflursystem. Die Sammelbehälter sind in die Erde eingelassen, nur die Einwurfsäulen gucken heraus und sind barrierearm. Der ZVO leert die Sammelbehälter mit Spezialfahrzeugen, die bereits im Bestand sind. Die Feuerwehr wird´s auch freuen: Zumindest hier keine Containerbrände mehr.
Dass auf so einen Neubau, der zudem noch schneller fertig war als in Erwägung gezogen, alle Beteiligten stolz sind, versteht sich von selbst. So ließ Landrat Reinhard Sager wissen, dass andere Kreise neidisch nach Ostholstein blicken, weil die Wobau-OH schon seit 1938 für zügige Wohnraumrealisierung sogt. Dass es in anderen Kreisen nicht so gut funktioniert, könnte am Thema Grundstücksvergabe liegen, das für Fabian Weist eines der Kernthemen ist: „Wir wünschen uns für die Zukunft, dass man auch bei der Grundstücksvergabe eher auf eine Konzeptvergabe setzt und nicht auf das Höchstgebot“, denn er betrachtet als Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsunternehmens auch die soziale Komponente und nicht nur die wirtschaftliche.
Dass die Wohnungen schnell weg waren, ist nicht verwunderlich, denn Wohnraum ist auch in Stockelsdorf knapp. Vor allem bezahlbarer Wohnraum. Deswegen sollen z. B. im Baugebiet Franzhörn ebenfalls Mehrfamilienhäuser mit 30 % sozialem Wohnungsbau entstehen.