Vier junge Lübecker Bands veröffentlichen gemeinsamen Song in Netz
Vier Bands der RockPop-Schule Lübeck, #Arrested, Audiosturm, Timeout und Beat Bubbles, haben sich per Video zusammengetan und einen zeitkritischen Song auf YouTube veröffentlicht.
Insgesamt 17 Schüler:innen im Alter zwischen 13 und 24 Jahren waren beteiligt. Per Videokonferenzen wurde am Text gefeilt und jeder hat zu Hause oder anderswo digital seinen Beitrag zum Video und zum Song geleistet. Und der hat es in sich: Es geht um Hoffnung und Solidarität. Etwas auf die Beine stellen. Die Meinung sagen! Stellung beziehen!
Ein Teil der Aufnahmen konnte bereits im Dezember 2020 noch in Einzeltreffen eingespielt werden. Auf dem Cargo-Schiff in Lübeck war viel Platz dafür. “Ein großer Dank geht hier an den Betreiber Jens Baschant, der die Räumlichkeiten für die RockPop-Schule Lübeck zur Verfügung stellte. So konnten wir ausreichend Abstand halten“, ist Gordon Krei, Bandcoach an der RockPop-Schule, erleichtert. Gleichzeitig möchte er auch dem Kiwanis-Club Lübeck-Hanse e.V., der normalerweise jedes Jahr das Festival der RockPop-Schule mit sponsert, danken. Durch dessen Unterstützung konnten Proben auf dem Cargo-Schiff stattfinden und dieses Projekt umgesetzt werden.
Kreis Erfahrung nach ist Musizieren für die Jugendlichen mehr als nur eine Freizeitaktivität. “Es ist ein wichtiger sozialer Lebensmittelpunkt, der in den entscheidenden Phasen des Heranwachsens stattfindet. Es ist für viele mehr als der Besuch allgemeinbildender Schulen. Schule ist verpflichtend. Andere Aktivitäten, wie hier in einer Band zu spielen, wurden freiwillig und aus eigenem Antrieb gewählt.“
Seine Arbeit mit Jugendlichen bewegt ihn dazu, die Corona-Politik anzuprangern: “Allgemeinbildenden Schulen sind geöffnet. Dort sitzen zwanzig und mehr Schüler:innen über einen langen Zeitraum in engen Abständen zusammen. An den Musikproben nehmen im Schnitt 4-5 Jugendliche teil, die hier (RockPop-Schule, aber auch in anderen Musikschulen, Anm. d. Red.) aufgrund der großen Räumlichkeiten mehr als genügend Abstand zueinander halten können. Die Sänger und Sängerinnen können sich bei uns sogar mittels der technischen Möglichkeiten in einem separaten Raum befinden, so dass hier überhaupt kein physischer Kontakt zustanden kommen kann. Ein Ansteckungsrisiko wird dadurch quasi ausgeschlossen und dennoch sind Proben weiterhin untersagt. Das ist paradox und stößt gerade bei den Jugendlichen auf Unverständnis, warum einerseits Schulen offen, weniger „gefährlichere“ Aktivitäten aber nicht erlaubt sind.“
Darum war dieses Projekt auch besonders wichtig. Nicht jeder „dödelt“ allein vor sich hin, sondern gemeinsam wird an einem Projekt gearbeitet, das zu etwas führt. Nämlich zu einem eingängigen, gut hörbaren Song, der durchaus auch radiotauglich ist.