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Informatik wird Pflichtfach

Schleswig-Holstein stärkt den MINT-Bereich: Zum Schuljahr 2022/23 soll das Fach Informatik verpflichtend in der Sekundarstufe I an den weiterführenden Schulen Schleswig-Holsteins und damit an den Gemeinschaftsschulen und den Gymnasien eingeführt werden.

Vorgesehen sind insgesamt vier Jahreswochenstunden, das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I vier Stunden Unterricht, etwa zweistündig in Jahrgangsstufe 7 und zweistündig in Jahrgangsstufe 8, bekommen. „Wer von MINT spricht, meint immer auch Informatik. Mit dem Pflichtfach Informatik erreichen wir zukünftig alle Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 5“, sagte Bildungsministerin Karin Prien heute (11. Mai) in Kiel. „Ein Grundverständnis davon, was eigentlich hinter Computern und Webanwendungen steckt, ist unerlässlich, um für das Leben gerüstet zu sein.” Um genügend Lehrkräfte für die Informatik zu gewinnen, habe das Bildungsministerium eine Informatik-Weiterbildungsoffensive gestartet. Ab dem 1. August 2021 können so zunächst 75 Lehrkräfte qualifiziert werden. Auf einen ersten Aufruf hin hatten sich bis Montag (10. Mai) schon 89 Lehrerinnen und Lehrer gemeldet, die sich zur Informatik-Lehrkraft fortbilden lassen wollen. „Diese große Resonanz zeigt, dass auch unsere Lehrkräfte hinter der Weiterbildungsoffensive stehen und den Informatikunterricht an den Schulen stärken wollen“, betont Karin Prien.

Informatik zählt in Schleswig-Holstein zu den Fächern mit einem großen Lehrkräftebedarf. Die Lehramtsausbildung in Informatik wird ausschließlich an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) angeboten. An dieser Stelle greift die neue Weiterbildungsoffensive, die das Bildungsministerium initiiert hat. Sie soll zunächst 75 zusätzliche Lehrkräfte qualifizieren. Insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren bis zu 200 Lehrkräfte für das Fach Informatik gewonnen werden. Die bisherige Weiterbildung Informatik umfasst drei Schulhalbjahre mit etwa gleichen Anteilen fachinhaltlichen und fachdidaktischen Modulen. Diese wird federführend vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) in Kooperation mit dem Institut für Informatik (inclusive Fachdidaktik Informatik) der CAU Kiel gestaltet.

Die neue Weiterbildungsoffensive knüpft an diese Erfahrungen an. Bei einer mittleren Kursgröße von fünfzehn Teilnehmenden können zum 01.08.2021 maximal fünf Kurse (Block A) und – nach Beendigung des schon laufenden Weiterbildungskurses – zum 01.02.2022 weitere fünf Kurse (Block B) angeboten werden. Zum 01.02.2023 kommen dann noch einmal bis zu fünf Kurse dazu (Block C). Diese neue, dreisemestrige Weiterbildungsmaßnahme ist so konzipiert, dass deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab dem zweiten Semester qualifizierten, eigenverantwortlichen Informatikunterricht erteilen können. Auf diese Weise stehen den Schulen mit Beginn des verpflichtenden Informatikunterrichts zum Schuljahres 2022/23 neben den dann an den Schulen vorhandenen Lehrkräften zusätzlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Blöcken A und B mit ihrem eigenverantwortlichen Unterricht zur Verfügung. Finanziert wird die Weiterbildungsoffensive über das Landesprogramm „Zukunft Schule im digitalen Zeitalter“. Das Bildungsministerium erhält insgesamt 250 Stellen, um auf die pädagogische Umsetzung der Digitalisierung in Schule zu wirken. 40 Stellen davon gehen in diese Informatik-Weiterbildungsoffensive für Lehrkräfte.

Neue Fachanforderungen Informatik für die Sekundarstufe I und Sekundarstufe II treten bereits zum 1. August 2021 in Kraft. Sie überführen die wesentlichen Entwicklungen der Fachdisziplin Informatik in das Schulfach Informatik, das neben zentralen Aspekten wie algorithmischem Denken auch zunehmend gesellschaftlich relevante Themen wie beispielsweise Medienkunde oder Datenschutz behandelt.

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