Lübecker BuchtOstholstein

Gefährdung von Schweinswalen durch Speedboote

An Nord- und Ostseeküste sind Speedboote keine Seltenheit. Der Lärm, den diese Boote verursachen, kann für Menschen ausgesprochen unangenehm sein. Für Schweinswale allerdings kann er lebensbedrohlich sein.

Unterwasserlärm ist eine wesentliche Gefährdung für den streng geschützten Schweinswal. Speedboote und Schiffe lösen bei den Tieren gesundheitsgefährdenden Stress aus. Manche Wale stellen auch ihre Nahrungssuche ein und gefährden sich dadurch zusätzlich. Im schlimmsten Fall kommt es zu Zusammenstößen, die für die Tiere nicht selten tödlich sind. 

Schnelle und laute Boote rasen z.T. mit über 100 km/h durch das Wasser und sind für Schweinswale – insbesondere für Mütter mit Kälbern – eine ernstzunehmende Gefahr – sowohl innerhalb als auch außerhalb von Schutzgebieten. Insbesondere auf Fehmarn ist dies ein großes Problem.

Der NABU Schleswig-Holstein hat das Thema wieder in die Öffentlichkeit gezogen und die kleine Anfrage der Abgeordneten Sandra Redmann (SPD) hat gezeigt, dass nicht geklärt ist, wie das Land und das Bundesverkehrsministerium das Problem angehen wollen. Minister Albrecht schiebt die Verantwortung mal wieder nach Berlin. Aber die Boote fahren auch an Nord- und Ostsee. Und sie unterliegen keiner Genehmigungspflicht. 

Daher hat das Umweltministerium auch keine exakte Kenntnis der Seegebiete, die von kommerziellen Anbietern genutzt werden. Die Landesregierung hat sich zwar schriftlich an alle bekannten Anbieter von Speedboottouren in der Ostsee gewandt und sie auf mögliche natur- und artenschutzrechtliche Betroffenheiten hingewiesen, wie aus der Antwort der Kleinen Anfrage hervorgeht, aber soll das ausreichen?

Und gerade jetzt, wo noch mehr Menschen Urlaub in Schleswig-Holstein machen, sollte auch das Thema nachhaltiger Tourismus ernst genommen werden. Das führt unweigerlich zu Konflikten. 

Und wie werden die vorgeschriebenen Maßnahmen kontrolliert, wie z.B. eine umgehende Reduktion der Geschwindigkeit bei Sichtung von Schweinswalen, eine Dokumentation der durchgeführten Fahrten sowie eine Messung der individuellen Schallemissionen der eingesetzten Boote und natürlich der Abstandsregelung? 

Hierzu muss es klare Antworten geben! Daher hat die SPD das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Umwelt- und Agrarausschusses setzen lassen, so Sandra Redmann abschließend.

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