Abbruch des östlichen Teils der Bahnhofsbrücke ab 10. Juni 2021
Aushub der Betonteile im 24-Stunden-Betrieb bis voraussichtlich 29. Juni 2021. Die Stadt bittet um Verständnis für mögliche Ruhestörungen.
Nach dem Trennschnitt, der Anfang Mai gesetzt wurde, geht das Projekt zum Neubau der Bahnhofsbrücke Lübeck in die nächste Etappe: Am 10. Juni 2021 beginnt in den Abendstunden der Rückbau des östlichen Teils der Brücke mit mehreren vorbereitenden Maßnahmen. Dazu gehört der Aufbau eines Autokrans sowie die Sperrung der Bahngleise 8 und 9 unterhalb der Brücke, sodass der Stahlbetonüberbau sicher geschnitten und anschließend abtransportiert werden kann.
„Richtig los geht es in den Abendstunden des 11. Juni, wenn wir den ersten Abschnitt des Überbaus von den Stahlträgern trennen und dann ausheben“, erklärt Projektleiterin Ulrike Schölkopf. In mehreren Teilen werden alle Elemente des Überbaus mit einem Autokran ausgehoben und auf die Baustelleneinrichtungsfläche transportiert, wo sie entschichtet, zerkleinert und anschließend zum Recycling abtransportiert werden.
Der Aushub des Überbaus steht durch die Nähe zu den Bahngleisen, die für die Aktion gesperrt werden müssen, unter besonderen Vorzeichen: Es ist ein 24-Stunden-Betrieb der Baustelle vorgesehen, um die Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen. „Das Baustellenteam wird in drei Schichten Tag und Nacht vor Ort sein“, so Ulrike Schölkopf. Der Abbruch dauert voraussichtlich bis zum 29. Juni 2021 an. Anwohnerinnen und Anwohner werden um Verständnis für mögliche Ruhestörungen gebeten.
Warum ein Ersatzneubau?
Die Bahnhofsbrücke ist mit rund 30.000 Fahrzeugen und 12 Buslinien am Tag die meistbefahrene Verkehrsverbindung in Lübeck. Aufgrund ihres Alters und zahlreicher Schäden wie Rost, Risse und Betonabplatzungen war es Zeit für eine Erneuerung. Um trotz der Baumaßnahmen für einen flüssigen Verkehr auf den Alternativstrecken zu sorgen, hat die Hansestadt in den letzten Jahren bereits Optimierungsmaßnahmen durchgeführt, wie etwa den Ausbau der Straße Bei der Lohmühle oder die Ampelanlagen am Kreisverkehr Lohmühle.
Breitere Brücke – Verbesserter Verkehrsfluss
Mit der Verkehrsfreigabe der neuen, dann insgesamt 31,60 Meter breiten Bahnhofsbrücke, stehen ab Herbst 2024 drei statt bisher zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung zur Verfügung:
- Stadteinwärts führen zwei Fahrstreifen und eine Busspur, die hinter der Brücke mit einem gemeinsamen Rechtsabbieger in die Konrad-Adenauer-Straße Richtung ZOB mündet, den Verkehr über die Brücke. Bisher endet die Busspur vor der Bahnhofsbrücke, so dass durch die neue Verkehrsführung der ÖPNV beschleunigt wird.
- Stadtauswärts werden zwei Geradeausfahrstreifen und ein separater Rechtsabbiegefahrstreifen in die Schwartauer Allee über die Brücke führen. Somit können geradeausfahrende Fahrzeuge ungehindert fahren und müssen nicht wie bisher hinter den Rechtsabbiegenden warten. Der Verkehrsfluss wird dadurch wesentlich verbessert.
Rad- und Fußwege werden wie bisher auf beiden Seiten vorhanden sein. Stadteinwärts kann der 2,50 Meter breite Radweg dann in beide Fahrtrichtungen genutzt werden, um eine optimale Anbindung an den ZOB/Bahnhof sowie zur Innenstadt zu ermöglichen.
Webseite und E-Mail für Bürger:innen
Zur umfassenden Information der Lübecker:innen gibt es die Projektseite www.luebeck.de/bahnhofsbruecke sowie die E-Mailadresse neue-bahnhofsbruecke@luebeck.de. Hier können Bürger:innen werktags ihre Fragen rund um den Brückenneubau stellen und Auskünfte erhalten. Aktuelles zu Baustellen ist auch in der MeinLübeck-App/Baustelleninfo abrufbar.
Hintergrund: Neubauprojekt Bahnhofsbrücke Lübeck
Die Lübecker Bahnhofsbrücke, Baujahr 1907, ist eine 7-Feld-Stahl-Beton-Verbundbrücke mit einer Länge von über 70 Metern. Sie ist vierspurig, mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung, und hat auf beiden Seiten Rad- und Fußwege. Altersbedingt ist eine Erneuerung notwendig. Der Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten und startet im Frühjahr 2021. Die Verkehrsfreigabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Gesamtkosten betragen insgesamt rund 36,4 Millionen Euro. Da die Brücke zur Überführung der Gleise notwendig ist, beteiligt sich die Deutsche Bahn AG mit 12,7 Millionen Euro an den Gesamtkosten. Die Hansestadt Lübeck trägt somit 23,7 Millionen Euro.