Lübeck

Rückbau des östlichen Teils der Bahnhofsbrücke nach 18 Tagen erfolgreich abgeschlossen

Der Abbruch des östlichen Brückenteils der Lübecker Bahnhofsbrücke befindet sich in den letzten Zügen: Nachdem am Abend des 10. Juni 2021 der Rückbau eingeleitet wurde, wird die Maßnahme am heutigen späten Montagabend beendet.

„Das ist ein wichtiger Moment im Projektablauf“, so Projektleiterin Ulrike Schölkopf. „Mit dem abgeschlossenen Rückbau kommen wir der neuen Bahnhofsbrücke‘ ein großes Stück näher“.

Bahngleise unterhalb der Brücke wurden abschnittweise gesperrt

Für das Vorhaben war aufgrund der direkten Nähe zu den Bahngleisen eine enge Absprache mit der Deutschen Bahn erforderlich. Nachdem der Abbruch des östlichen Brückenteils mit der Sperrung der Gleise 8 und 9 begonnen hatte, arbeitete sich das Baustellenteam abschnittsweise in Richtung Innenstadt vor. Noch bis zum Montagabend bleiben die Gleise 1 und 2 gesperrt, damit auch die übrigen Überbauelemente sicher ausgehoben und die Flächen verdichtet werden können.

Nächster Schritt: Abbruch der Widerlager

Die Bauarbeiten an der Bahnhofsbrücke gehen derweil unvermittelt weiter. „Als nächstes sind die beiden Widerlager des östlichen Brückenteils an der Reihe“, verrät Projektleiterin Schölkopf. Das Baustellenteam setzt dazu zunächst Vorbereitungsarbeiten um und sichert den Straßenverlauf. Ab Mitte Juli können die Widerlager dann abgebrochen werden.

Warum ein Ersatzneubau?

Die Bahnhofsbrücke ist mit rund 30.000 Fahrzeugen und zwölf Buslinien am Tag die meistbefahrene Verkehrsverbindung in Lübeck. Aufgrund ihres Alters und zahlreicher Schäden wie Rost, Risse und Betonabplatzungen war es Zeit für eine Erneuerung. Um trotz der Baumaßnahmen für einen flüssigen Verkehr auf den Alternativstrecken zu sorgen, hat die Hansestadt in den letzten Jahren bereits Optimierungsmaßnahmen durchgeführt, wie etwa den Ausbau der Straße Bei der Lohmühle oder die Ampelanlagen am Kreisverkehr Lohmühle.

Breitere Brücke – verbesserter Verkehrsfluss

Mit der Verkehrsfreigabe der neuen, dann insgesamt 31,60 Meter breiten, Bahnhofsbrücke stehen ab Herbst 2024 drei statt bisher zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung zur Verfügung:

  • Stadteinwärts führen zwei Fahrstreifen und eine Busspur, die hinter der Brücke mit einem gemeinsamen Rechtsabbieger in die Konrad-Adenauer-Straße Richtung ZOB mündet, den Verkehr über die Brücke. Bisher endet die Busspur vor der Bahnhofsbrücke, sodass durch die neue Verkehrsführung der ÖPNV beschleunigt wird.
  • Stadtauswärts werden zwei Geradeausfahrstreifen und ein separater Rechtsabbiegefahrstreifen in die Schwartauer Allee über die Brücke führen. Somit können geradeausfahrende Fahrzeuge ungehindert fahren und müssen nicht wie bisher hinter den Rechtsabbiegenden warten. Der Verkehrsfluss wird dadurch wesentlich verbessert.

Rad- und Fußwege werden wie bisher auf beiden Seiten vorhanden sein. Stadteinwärts kann der 2,50 Meter breite Radweg dann in beide Fahrtrichtungen genutzt werden, um eine optimale Anbindung an den ZOB/Bahnhof sowie zur Innenstadt zu ermöglichen.

Webseite und E-Mail für Bürger:innen

Zur umfassenden Information der Lübecker:innen gibt es die Projektseite www.luebeck.de/bahnhofsbruecke sowie die E-Mail-Adresse neue-bahnhofsbruecke@luebeck.de. Hier können Bürger:innen werktags ihre Fragen rund um den Brückenneubau stellen und Auskünfte erhalten. Aktuelles zu Baustellen ist auch in der MeinLübeck-App/Baustelleninfo abrufbar.

Hintergrund: Neubauprojekt Bahnhofsbrücke Lübeck

Die Lübecker Bahnhofsbrücke, Baujahr 1907, ist eine 7-Feld-Stahl-Beton-Verbundbrücke mit einer Länge von über 70 Metern. Sie ist vierspurig, mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung, und hat auf beiden Seiten Rad- und Fußwege. Altersbedingt ist eine Erneuerung notwendig. Der Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten und startet im Frühjahr 2021. Die Verkehrsfreigabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Gesamtkosten betragen insgesamt rund 36,4 Millionen Euro. Da die Brücke zur Überführung der Gleise notwendig ist, beteiligt sich die Deutsche Bahn AG mit 12,7 Millionen Euro an den Gesamtkosten. Die Hansestadt Lübeck trägt somit 23,7 Millionen Euro.

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