FDP: Das Curauer Moor soll wieder mehr in den Fokus rücken
Am 29.08.2021 lud die FDP Stockelsdorf zu einer Führung durch das Curauer Moor. Trotz des herbstlich angehauchten Regenwetters war die Führung sehr gut besucht.
So machten sich ca. 20 Stockelsdorfer, unter Ihnen Bürgermeisterin Frau Julia Samtleben (Vorsitzende der Stiftung Curauer Moor); Eileen Fobian (FDP) Vorsitzende des Umweltbeirates; Bundestagskandidat der FDP Jörg Hansen (MdL) und der Ornithologe Oliver Juhnke (NABU) auf den Weg, das Moor zu erkunden.
Hierbei führten der Heimatkundler und Ehrenvorsitzende der FDP Stockelsdorf, Jens Clauß sowie der Ortsvorsitzende Ricardo Nehls an verschiedenen Stationen durch die Historie des Moores und stellten dabei die Frage:
Wie geht es weiter mit der Renaturierung und wie kann dieses Naherholungsgebiet für die Stockelsdorfer attraktiver werden?
Das Curauer Moor war für die Menschen in der Gegend schon immer von großer Bedeutung. Es war Abbaugebiet von Torf, und bis heute wird Landwirtschaft und Jagd betrieben. Auch heute wird das Moor gerne von Menschen aus der Gegend besucht, um die einzigartige Natur zu genießen.
Entstanden ist das Moor am Ende der letzten Eiszeit. Als die Gletscherfront sich zurückzog, hinterließ sie sogenannte Toteisseen. Einige dieser Seen sind über die Jahre verlandet und haben, wie das Curauer Moor, Nieder- und Übergangsmoore gebildet.
Eine einmalige Besonderheit des Curauer Moors sind die bis zu 4m hohen Kalkquellhügel, die auf einer Länge von 400m einen Quellrücken bilden. Aus 16 Quellen sprudelt hier ganzjährig das Wasser. Teils mit Mineralien eisenhaltig versetzt, frieren diese im Winter nicht zu.
Bis 1880 war der Großteil des Moores noch mit typischer Moorvegetation bedeckt. Nun begann der Wandel des Moores durch den Abbau von Torf. Im Jahre 1934 ermöglichte die Regulierung der Schwartau die Umwandlung in Grünland, und ab ca. 1950 wurde das Gebiet in Ackerland umgewandelt.
Heute befindet es sich auf dem Gebiet der drei Kommunen Stockelsdorf, Ahrensbök und Scharbeutz. Für den Klimaschutz sind Moore äußerst wichtig. Moore können 6 Mal so viel Co2 speichern wie Waldgebiete. Weltweit kommen Moore auf ca. 3% der Landmasse vor. Sie speichern schätzungsweise 500 Gigatonnen Kohlenstoff in Form von Torf. Wachsende Moore speichern weltweit ca. 250 Mio. Tonnen Co2 jährlich. Dies gleicht die Emission von Methangas aus, die von Mooren ausgeht. Moore werden daher als Klimaneutral eingeschätzt. Darüber hinaus haben Moore durch den Wasserhaushalt eine kühlende Wirkung auf das Klima.
Im Jahre 2000 wurde die Stiftung Curauer Moor durch die Bürgermeister der drei Gemeinden gegründet, um das Moor naturnah zurückzubilden.
Viele kurzfristige Maßnahmen wurden seitdem umgesetzt. Unter anderem wurden Gewässer aufgehoben, Stauanlagen gebaut, Gewässer eingestaut, Drainagen entfernt und Bereiche vernässt.
An dieser Stelle können wir als Stockelsdorfer Politiker an alle Beteiligten Danke sagen.
Nun gilt es, das Gebiet langfristig weiterzuentwickeln.
Wir schlagen folgendes vor:
- Planungsraum vergrößern
- Weitere Drainagen entfernen
- Weitere Staustufen errichten
- Die Curauer Au, über die das Gebiet aktuell entwässert wird, in die Planung einbinden (Gewässeranhebung).
Darüber hinaus bietet sich an, das Gebiet als Naherholungsgebiet weiter zu erschließen durch:
- Schaffung eines Wander- und Reitwegnetzes (u.a. Rundumweg an der Grenze des Planungsraumes)
- Aufstellung von weiteren Wegweisern und Infotafeln
- Schaffung eines Naturlehrpfades an den Quellen
- Parkmöglichkeiten
Diese beiden Listen lassen sich sicherlich noch weiter mit Stichpunkten füllen.
Eines ist klar, der Mensch schützt nur gerne, was er kennt und schätzen gelernt hat. Die FDP STOCKELSDORF ist der Meinung, dass Naturschutz immer nur mit dem Menschen geht, niemals gegen ihn.
Wir hoffen, durch unsere Wanderung Denkanstöße gegeben zu haben und das Curauer Moor innerhalb der Gemeindepolitik von einem C zu einem A-Thema gemacht zu haben. Wir werden es aktiv weiter begleiten. Klimaschutz beginnt vor Ort. Packen wir es an!