Feuerwehreinsatz in der Dorfstraße entpuppt sich als Übung
Viele Fahrzeuge und die Linie 17 mussten am Dienstag Abend den Rückzug aus der Dorfstrasse antreten. Hinter “Liane” ging es nicht weiter. Die Feuerwehr hatte die Straße wegen eines Einsatzes gesperrt. Unter kritischer Beobachtung durch Ordnungsamtsleiter Stefan Köhler und Bürgermeisterin Julia Samtleben hatten ca. 60 Einsatzkräfte ein reales Übungszenario.
Dieser Einsatz entpuppte sich später als Übung. Das durfte natürlich vorher keiner wissen. Deswegen war auch von der Planung bis zur Realisierung nicht viel Zeit verstrichen. Das Haus wurde vom Bezirksschornsteinfegermeister Andreas Kurschies “entdeckt” und schnell die Übung ausgearbeitet. Alle relevanten Behörden wurden informiert, nur die Feuerwehrleute bekamen einen Adrenalinschub, als der Melder losging. Wie bei einem großen Feuer, wenn eine oder zwei Wehren nicht ausreichen, wurde auch hier nachalarmiert.
“Das Zusammenspiel der Wehren muss getestet und geübt werden”, erzählt der stellvertretende Gemeindewehrführer Björn Schlieter. Und es wurde viel veranstaltet: Straße sperren, Wasserversorgung aufbauen und anschließen, Puppen wurden im Vorfeld versteckt, die Nebelmaschine sorgte für schlechte Sicht, damit die Atemschutzgeräteträger im verrauchten Gebäude nach diesen „Personen“ suchen mussten, ein Dekonplatz wurde aufgebaut, bis hin zum Kleiderwechsel der kontaminierten Einsatzkleidung wurde alles durchexerziert. “Kleinigkeiten sind dabei aufgefallen”, kommentiert Schlieter weiter. “Zum Beispiel wäre es schön, wenn wir zu den Trainingsanzügen noch irgendwelche Clogs hätten, vielleicht was Winterfestes.” Wenn man darüber nachdenkt, klar, auch die Schuhe sind kontaminiert und Sockfuß laufen oder zurückfahren im Einsatzfahrzeug ist erstmal sehr gefahrenträchtig und vor allem sehr unangenehm.
Die Auswertung dieser Übung wird noch einige Zeit dauern. Persönlich konnte ich bereits an der Kreuzung bei Liane mit der geänderten Vorfahrtsregelung erkennen, dass zumindest einem Feuerwehrfahrzeug trotz akustischem Sondersignal keine Vorfahrt gewährt wurde. Das sei nichts Neues für sie, erklärten die Feuerwehrleute.