Land fördert grünes Wasserstoffprojekt in Ostholstein und Rekordzahlen beim Windkraftausbau
Für die Betroffenen, in deren Umgebung Windkraftanlagen betrieben oder noch gebaut werden sollen, sind sie umstritten. Während die Bayern sich erfolgreich dagegen wehren, muss – so scheint es – der Schleswig-Holsteiner das so hinnehemen, wie es geplant ist.
Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht hat ein positives Fazit zum Windkraftausbau in Schleswig-Holstein im Jahr 2021 gezogen: „2021 war das zweitstärkste Jahr für den Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein überhaupt. Nur 2014 wurde noch mehr Windkraftleistung an Land genehmigt. Die abgeschlossene Regionalplanung Wind und beschleunigte Genehmigungsverfahren haben für einen neuen Schub beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gesorgt. Das sind beste Voraussetzungen, um die Energiewende im Land auf ein neues Level zu heben.“
Insgesamt 220 Windkraftanlagen mit 1,05 Gigawatt (GW) Leistung wurden im Jahr 2021 durch das Land neu genehmigt. Im Vorjahr waren es 162 Anlagen mit 699 MW Leistung. Im Rekordjahr 2014 genehmigte das Land 433 neue Windkraftanlagen mit 1,24 GW Leistung. Derzeit sind rund 3000 Windkraftanlagen im Land in Betrieb, die eine Gesamtleistung von 6,9 GW erzeugen können. Zusammen mit bereits neu genehmigten Anlagen, die noch nicht in Betrieb genommen wurden, ergibt sich eine Gesamtleistung von 8,7 GW. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, unser selbst gestecktes Ziel von 10 GW installierter Windkraft-Leistung an Land im Jahr 2025 zu erreichen“, so Albrecht.
Entscheidend für die Energiewende aber wird laut Albrecht auch sein, dass der grüne Strom über alle Sektoren hinweg innovativ und effektiv genutzt werden kann. Zum Beispiel für die Produktion von grünem Wasserstoff, wie er künftig in Göhl (Ostholstein) produziert werden soll. Der Minister übergab dafür heute im Rahmen des Landesförderprogramms Wasserstoff vor Ort einen Förderbescheid des Landes über 4,3 Millionen Euro an die Windpark Kremsdorf GmbH. Die Gesamtinvestition von ca. 6,7 Millionen Euro dient dem Aufbau einer Infrastruktur zur Erzeugung von Wasserstoff (326 Tonnen pro Jahr) mithilfe einer Elektrolyseanlage. Die Nähe zur Bundesautobahn 1 und einem Unternehmenspark wird die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ermöglichen. Der Wasserstoff soll durch eine neu zu errichtende Wasserstofftankstelle dem Verkehr zur Verfügung stehen. „Ich freue mich, dass damit an der Ostküste ein neuer Hotspot für grünen Strom, grünen Wasserstoff und eine erfolgreiche Sektorenkopplung entstehen wird“, sagte Albrecht.
Um weitere Investitionen zu erleichtern, hat das MELUND einen Leitfaden zum Genehmigungsverfahren für Anlagen zur Wasserstoffelektrolyse erarbeitet und veröffentlicht. Er ist Teil der Wasserstoffstrategie und soll dazu beitragen, die Genehmigungsverfahren zu optimieren. Die Handlungshilfe steht hier den Betreibern und den Genehmigungsbehörden zur Verfügung. Sie nennt Ansprechpartner bei den Behörden, enthält Informationen über die zum Genehmigungsverfahren vorzulegenden Unterlagen und gibt darüber hinaus Hilfestellung für den weiteren Betrieb und die Überwachung der Anlagen.
Weitere Informationen unter: www.wasserstoffwirtschaft.sh