Polizeiliche Bilanz zum Sturmtief “Nadia” in Lübeck und Ostholstein
Besonders die Fehmarnsundbrücke und Trampoline erschwerten auch die Arbeit der Polizei in der Sturmnacht.
Die Integrierte Regionalleitstelle Süd für die Feuerwehren meldete 367 Einsätze in Ostholstein während des Sturmtiefs Nadia. Nicht überall musste die Polizei mit dabei sein.
Insgesamt 262 Einsätze waren in der Sturmnacht von Samstag (29.01.) bis Sonntagmorgen durch die Beamtinnen und Beamten der Polizeidirektion Lübeck zu bewältigen. In der Zeit von 18:00 Uhr bis 05:00 Uhr entfielen 149 Einsätze in den Bereich der Hansestadt Lübeck und 113 in den Kreis Ostholstein.
Zu schwereren Unfällen kam es in der Sturmnacht nicht. Erwähnenswert war die Fehmarnsundbrücke, auf der um 22:00 Uhr ein Kleintransporter mit Planenaufbau vom Wind umgekippt wurde. Der Fahrer blieb unverletzt und nachdem die Plane von der Feuerwehr zerschnitten wurde, konnte das Fahrzeug wieder aufgerichtet werden. Gegen 00:45 fuhr ein PKW in die Baustellenabsperrung auf der Brücke. Die Fahrzeugführerin wurde dabei leicht verletzt und steht im Verdacht alkoholisiert gefahren zu sein. Sie blieb die einzige Verletzte, die der Polizei in Lübeck und Ostholstein im Zusammenhang mit dem Sturm gemeldet wurde.
Mit wechselnden Windgeschwindigkeiten wurde die Fehmarnsundbrücke zeitweise voll- und teilgesperrt. So mancher Verkehrsteilnehmer traute der Freigabe der Brückenanzeige nicht, weil sie den Hinweis nicht mit ihren Beobachtungen in Einklang bringen konnten. Im Windschatten von schweren Feuerwehrfahrzeugen wurden einige der Verkehrsteilnehmer über die Fehmarnsundbrücke begleitet.
Neben dem häufigsten Einsatzgrund in dieser Nacht – “umgewehte Bäume” – wurden auch umherfliegende Trampolins der Polizei gemeldet. Drei von ihnen gingen in Lübeck und zwei in Oldenburg in Holstein in die Luft. Vom Wind auf die Fahrbahn bewegt wurden auch diverse mobile Toilettenhäuschen.
Sich selbst retten konnte ein Surfer in Heiligenhafen, der sein “Wing” im Sturm verloren hatte und an Land schwimmen konnte.
Die umgewehten Bäume führten zu zahlreichen Straßensperrungen. In Wangels kippten zwei Pappeln um. Eine viel auf einen PKW und beschädigte diesen erheblich. Auch ein Stromkasten wurde unter den Pappeln begraben, so dass der Netzbetreiber vor Ort erscheinen musste.
Zu guter Letzt meldete sich um 07:27 Uhr noch eine Frau über den Notruf der Polizei, um einen umgestürzten Baum im Sebenter Weg in Oldenburg in Holstein zu melden. Sie konnte aber nicht auf die Einsatzkräfte warten. Sie hatte es eilig und zufällig eine Kettensäge dabei, so habe sie kurzerhand den Baum zersägt und ihre Fahrt fortgesetzt.