Am Samstag, 26. März um 10 Uhr wird im Gemeindesaal der Kirchengemeinde Malente (Janusallee 5) eine Jugendvertretung gewählt, die künftig die Interessen der Jugend beim Kirchenkreis vertreten soll.
Weil die Arbeit der Kirche in vielen Bereichen ganz konkret auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene berührt, hat die Nordkirche im vergangenen Jahr ein „Kinder- und Jugendgesetz (KJG)“ verabschiedet, das seit November in Kraft ist. Es sieht vor, dass die jungen Leute an allen kirchlichen Entscheidungen, die ihre Lebenswelt betreffen, „in angemessener und altersgerechter Form zu beteiligen“ sind. Da es noch kein Wahlgremium gab, hatte zunächst das Jugendwerk des Kirchenkreises Ostholstein eine Jugendvertretung eingesetzt, wie Regine Maeting vom Jugendwerk des Kirchenkreises erläutert. Doch nun soll richtig gewählt werden und zwar am Samstag, 26. März um 10 Uhr im Gemeindesaal der Kirchengemeinde Malente (Janusallee 5). Zu dieser Jugendvollversammlung sind alle jungen Menschen eingeladen, unabhängig von ihrer Herkunft und Religiosität. Stimmberechtigt sind allerdings nur die evangelischen Kirchenmitglieder aus dem Kirchenkreis.
Zu den engagierten jungen Erwachsenen, die sich für die Jugendvertretung bewerben, gehört zum Beispiel Monja Köller (23) aus Eutin, die dort bereits Mitglied im Kirchengemeinderat ist. Die gelernte Erzieherin engagiert sich, weil sie in Kirche „etwas voranbringen, bewegen und mitgestalten“ will, wie sie sagt. Sie wünscht sich mehr Beteiligung jüngerer Menschen an der kirchlichen ehrenamtlichen Arbeit. Der Austausch mit der älteren Generation sei manchmal schwierig, so Köller, die sich „ein besseres Eingehen aufeinander“ wünscht.
Bereits seit ihrer Konfirmation engagiert sich Elin Persson (21) aus Ahrensbök in ihrer Kirchengemeinde und studiert inzwischen sogar evangelische Theologie in Kiel. „Alles, was heute in der Kirche beschlossen wird, wird mich nicht nur jetzt, sondern auch noch viele Jahre weiter betreffen“, begründet sie, warum es wichtig ist, sich bereits als junger Mensch zu engagieren und sie sich selbst zur Wahl stellt. Elin Persson ist es vor allem wichtig, dass die Beteiligung der Jugend keine Scheinbeteiligung ist. „Junge Menschen sind in der Lage, bei Personalentscheidungen mitzubestimmen und über einen Haushalt zu entscheiden“, ist sie überzeugt. Die Studentin wünscht sich, dass ihre Generation stärker in kirchliche Entscheidungsprozesse eingebunden wird. Aus ihrer Sicht wird zu viel über jungen Menschen geredet und zu wenig mit ihnen. Doch wenn Kirche die Jugend nicht ernst nehme, dürfe sie sich auch nicht über Kirchenaustritte wundern, meint Elin Persson. „Kirche sollte ein Ort sein, an dem sich alle wertgeschätzt und wahrgenommen fühlen und den alle gemeinsam gestalten. Das geht nicht, wenn junge Menschen weder im Kirchenkreisrat noch in der Kirchenkreissynode vertreten sind und auch keine eigene Vertretung haben, die sie vor diesen Gremien vertritt“, sagt sie.
Bei der Jugendvollversammlung in Malente sollen Vertreterinnen und Vertreter gewählt werden, die künftig die Interessen der Jugend beim Kirchenkreis wahrnehmen.