Unterstützungsangebot für Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine
1.012 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an Schleswig-Holsteins Schulen und Landesunterkünften. Laut Bildungsministerin Karin Prien tut das Land alles, damit es an nichts fehlt.
Bildungsministerin Karin Prien hat heute (23. März) im Landtag über die aktuellen Maßnahmen für ukrainische Schülerinnen und Schüler informiert. „Ich bin dankbar über die Welle der Hilfsbereitschaft, die jetzt durch Deutschland rollt. Auch unsere Schulen, die Schulämter, die Schulträger und die ehrenamtlich Engagierten leisten gerade Unglaubliches. Ihnen allen danke ich von Herzen.“ „Deutschland hat in dieser Situation nicht nur die moralische Verpflichtung den Menschen aus der Ukraine zu helfen, sondern trägt auch eine historische Verantwortung“, betonte die Ministerin. Das große ehrenamtliche Engagement der Menschen in Schleswig-Holstein sei auch ein Zeichen der Hoffnung.
Ein geregelter Schulalltag mit Strukturen, die für junge Menschen so wichtig sind, schaffe für sie Ruhe und Sicherheit. Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen ermögliche ein bisschen Normalität in den Wirren von Flucht und Krieg. Schülerinnen und Schüler, die in Schleswig-Holstein ankommen, werden an den Schulen zunächst in den Regelklassen integriert. Dies ermögliche ein schnelles und unbürokratisches Ankommen. In einem nächsten Schritt würden dann die Sprachkenntnisse ermittelt und Schülerinnen und Schüler einer DaZ-Klasse in der Basis- oder Aufbaustufe zugeordnet. „Unser Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler in den Fachunterricht zu integrieren. Hierbei zählt aber vor allem der Blick auf das einzelne Kind, seine Bedürfnisse und seine individuellen Ressourcen“, hob Prien im Landtag hervor. Für Schülerinnen und Schüler, die normalerweise in diesem Jahr in der Ukraine ihren Abschluss machen würden, prüfe man derzeit die zusätzliche Möglichkeit, sich bei einer Online-Schule weiter auf den Schulabschluss vorzubereiten und ihn abzulegen. „Wir werden alles tun, um die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, damit sie ihre Bildungsbiographien fortsetzen können“, so Prien. Dabei schaue man auch auf die psychosoziale Betreuung der geflüchteten Kinder und Jugendlichen. „Und auch auf die Auswirkungen, die der Krieg auf die hier bereits lebenden Kinder und Jugendlichen hat, achten wir natürlich“, so Prien. Dazu sei im Bildungsministerium eine gesonderte Taskforce eingerichtet worden, die sich um die vielfältigen Aufgaben kümmere und im ständigen Austausch auch mit der Taskforce der KMK stehe, die die Bemühungen auf Bundesebene koordiniert.
Aktuell sind 1.012 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in Schleswig-Holstein an Schulen angekommen. Das sind 741 Schülerinnen und Schüler in einzelnen Schulen verteilt im ganzen Land, sowie 271 Schülerinnen und Schüler in den Landesunterkünften. Über die Schulen wird regelmäßig der aktuelle Stand abgefragt.
„Wir werden diese Situation meistern, weil wir unbürokratisch und mit hoher Flexibilität handeln“, so die Bildungsministerin weiter. Wesentliche Schaltstellen in dieser Lage seien die Schulämter und die Kreisfachberater DaZ. Sie koordinieren und steuern die Aktivitäten für die Schulen aller Schularten in ihren jeweiligen Kreisen. Klar sei aber auch, dass zusätzliche Bedarfe an Lehrkräften und Räumlichkeiten bestehen – vor allem an den DaZ-Zentren, aber auch im Regelunterricht mit DaZ-Aufbaustufe. Auch um das benötigte Personal werde sich schon intensiv bemüht. „Kurzfristig nutzen wir für die Einstellung zusätzlicher Lehr- und Unterstützungskräfte vor allem den Vertretungsfonds. Selbstverständlich haben wir vor Ort bereits zusätzliches Personal eingestellt“, so Prien. Man müsse aber davon ausgehen, dass im Haushalt zusätzliche und kurzfristige Lehrerstellenbedarfe abgebildet werden müssen. Als Beispiel nannte die Ministerin, dass für 1.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler in der Basisstufe 60 zusätzlichen Lehrkräfte benötigt werden.
„Als Land ermöglichen wir die Einstellung ukrainischer Lehrkräfte. Der Hauptpersonalrat der Lehrkräfte hat zugestimmt, dass wir Stellen als Unterstützungskräfte für ukrainische Lehrkräfte ausschreiben können“, erläuterte Prien und richtete einen großen Dank an den Hauptpersonalrat der Lehrkräfte für die schnelle und zielorientierte Zusammenarbeit.
Ausschreibung und Bewerbungsbogen seien bereits auf der Homepage des Ministeriums veröffentlicht, es gebe eine Hotline-Nummer und eine gesonderte E-Mail-Adresse für Unterstützungskräfte. „Helfen Sie uns dabei, die wichtigen Informationen zu den Geflüchteten zu bringen oder Menschen anzusprechen, die schon in Schleswig-Holstein leben und Deutsch und Ukrainisch sprechen“, bat Prien. Sämtliche erforderlichen Texte und Unterlagen lasse das Ministerium derzeit ins Ukrainische übersetzen.
Informationen zum Schulbesuch: schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/S/schule_fluechtlinge/schulbesuch_ukraine.html
Hier können sich Unterstützungslehrkräfte bewerben: schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/Themen/Bildung