Am vergangenen Wochenende ereigneten sich in der Lübecker Innenstadt verschiedene Fälle von Körperverletzungen und Diebstählen. Dabei kam es auch zu Widerstandshandlungen im Zuge der Sachverhaltsaufnahme. Eine Blutprobe wurde entnommen. Ein Mann kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Die erste Tat passierte am Freitagabend (15.07.2022) gegen 23:45 Uhr am Drehbrückenvorplatz. Hier gerieten zwei 25- und 26-jährige Lübecker aneinander. Der ältere der Beiden soll Zeugen zufolge seinem Kontrahenten gegen den Kopf getreten haben. Beim Eintreffen der Polizei versuchte er zudem, einen weiteren Faustschlag zu setzen. Dies konnte durch einen Polizeibeamten unterbunden werden, in dem dieser den Angreifer wegzog. Gegen den 26-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet. Außerdem wurde ihm eine Blutprobe entnommen.
Etwas später in derselben Nacht, nämlich gegen halb zwei morgens, sollen sich nach Zeugenangaben drei Personen im Bereich des Klingenbergs gegenseitig geschlagen haben. Hier konnte durch die Polizei niemand mehr angetroffen werden.
Zwei Stunden später – MediaDocks: Ein angetrunkener 21-Jähriger aus Ostholstein stolpert gegen einen Fahrzeugspiegel, der zwar umklappt, aber nicht beschädigt wird. Im Fahrzeug saß der Fahrzeugführer, der sofort ausstieg und den Ostholsteiner unter Vorhalt eines Messers zur Schadenbegleichung aufforderte. Er sollte eine dreistellige Bargeldsumme bezahlen. Unter dem Vorwand, zur Bank zu gehen, rief der Angetrunkene etwas Abseits die Polizei. Während dessen blieb sein 25-jähriger Begleiter bei dem Fahrzeugeigner und versuchte, die Situation zu beruhigen. Doch dies gelang nicht. Stattdessen wurde ihm sein Handy entrissen und er erhielt einen Faustschlag auf die Nase. Anschließend flüchtete der Schläger in seinem grünen PKW Opel Kastenwagen mit Lübecker Kennzeichen. Auch er befand sich in Begleitung einer männlichen Person. Der Wagen konnte nicht mehr angetroffen werden. Eine Anzeige wegen des Verdachts des Diebstahls mit Waffen, der Erpressung und der Körperverletzung wurde gefertigt. Dann war es schon wieder hell. Gegen 07:00 Uhr schickte die Einsatzleitstelle Streifenwagen des 1. Und 2. Polizeireviers Lübeck in den Bereich der Königstraße/Aegidienstraße. Dort sollten sich mehrere Personen schlagen. Vor Ort schilderten zwei 26-jährige Geschädigte, von vier Angreifern geschlagen worden zu sein. Zwei von ihnen konnten im späteren Verlauf an einem Kiosk in der Straße Fegefeuer durch die Polizei ausfindig gemacht werden. Hierbei handelt es sich um einen 23-jährigen Mann aus Timmendorfer Strand und einen 21-jährigen Lübecker.
Der jüngere der beiden zeigte sich uneinsichtig und konnte sich nicht ausweisen. Zur Personalienfeststellung sollte er zum 1. Polizeirevier gebracht werden. Hiergegen wehrte er sich und griff die Polizisten an. Er konnte überwältigt und zum Revier gebracht werden. Dabei beleidigte er die Beamten fortwährend und sprach Drohungen aus. Nach Fertigung von Lichtbildern und der eindeutigen Identifizierung wurde der Tatverdächtige aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Er muss sich in einem Strafverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, des Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, der Beleidigung und der Bedrohung verantworten.
Nächster Abend: Am Samstag (16.07.2022) fand ein Zeuge gegen 22:20 Uhr einen 45-jährigen Lübecker am Koberg auf dem Boden liegend vor. Der Mann war alkoholisiert und wies Gesichtsverletzungen auf. Er gab an, von zwei männlichen Personen angegriffen und zu Boden geschlagen worden zu sein. Von ihnen fehlt jede Spur. Der Verletzte kam zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus. Es wurde eine Anzeige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung geschrieben.
Zu guter Letzt kam es am Sonntag (17.07.2022) zu einem Fahrraddiebstahl in der Wallstraße. Dort parkte ein Urlauber-Ehepaar aus Baunatal auf der Durchreise gegen 18:00 Uhr ihr Fahrzeug. Auf dem Heckträger hatten sie ihre beiden Fahrräder geschnallt. Als die beiden auf der Außenterrasse eines Restaurants an der Obertrave ihr Abendessen genossen, sah der Ehemann einen 16-jährigen Jugendlichen vorbeikommen, der das Rad seiner Frau schob. Der Mann stellte den Jungen zur Rede und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Zudem nahm er ihm eine Flachzange sowie ein Messer ab. Der junge Mann, der in Hamburg lebt, wurde erkennungsdienstlich behandelt. Außerdem erhielt er eine Anzeige wegen des Verdachts des Diebstahls mit Waffen. Das Fahrrad wurde an die Geschädigte übergeben.
Zeugen, aber auch Beteiligte der Geschehnisse, insbesondere am Klingenberg, werden gebeten, sich beim 1. Polizeirevier unter der Rufnummer 0451 – 131 6145 oder per Mail an luebeck.prev01@polizei.landsh.de zu melden.