Sogar durch die enge Pfaffenstraße wurde der schwarze Lexus gelenkt, so dass Passanten zur Seite springen mussten. Diese und andere Zeugen bittet die Polizei, sich zu melden.
Bereits am frühen Dienstagmorgen, 13.09.2022, hat sich eine geplante Verkehrskontrolle zu einer Verfolgungsfahrt in den Stadtteilen St. Jürgen und Innenstadt entwickelt. Nachdem es dem Autofahrer zunächst gelungen war, unerkannt zu entkommen, wurde das Auto nach ca. 30 Minuten im Bereich Blankensee nach Zeugenhinweisen entdeckt, wo es unbeleuchtet und mit Unfallschäden abgestellt war. Der mutmaßliche Fahrer konnte schließlich auch in der Nähe des Autos angetroffen werden, als er dort zu Fuß unterwegs war.
Gegen 00.45 Uhr wollte eine Streife des 4. Polizeirevieres Lübeck in der Berliner Straße in Fahrtrichtung Berliner Platz einen schwarzen Lexus für eine Verkehrskontrolle anhalten, nachdem das Auto zuvor unsicher in “Schlangenlinien” geführt worden war. Die Anhalteaufforderung mittels Lichtlaufleiste wurde jedoch ignoriert, das Auto wurde zwar kurzzeitig etwas langsamer, plötzlich beschleunigte der Fahrer jedoch und fuhr rasant durch den Kreisverkehr des Berliner Platzes und verließ diesen wieder auf dem kurzen Stück der Geniner Straße. Anschließend ging es rasend weiter über die Kronsforder Allee und den Verteilerkreis Mühlentor in die Hüxtertorallee und weiter in die Falkenstraße. Mittlerweile wurde auch eine Funkfahndung nach dem flüchtenden Lexus eingeleitet, der in der Zwischenzeit über den Gustav-Radbruch-Platz in die Innenstadt steuerte.
Als sich der Lexus in der Großen Burgstraße befand, erlosch die Fahrzeugbeleuchtung und das Auto wurde über den Koberg in die Breite Straße geführt. Da dort aufgrund der aktuellen Baustellensituation die Weiterfahrt in die Beckergrube und geradeaus weiter in die Breite Straße gesperrt war, entschied sich der Fahrer für die relativ schmale Pfaffenstraße. Auch diese Straße durchfuhr der flüchtende Lexus schnell, so dass einige dort befindliche Fußgänger ausweichen mussten. Schließlich gelang es dem Fahrer des Lexus, zunächst unerkannt über die Kanalstraße und die Hüxbrücke zu flüchten. In der Pfaffenstraße war zwischenzeitlich ein Kennzeichenschild aufgefunden worden.
Gegen 01.50 Uhr wurde durch die Besatzung eines Rettungswagens in der Blankenseer Straße auf Höhe der Brücke über die B207 ein unbeleuchteter und beschädigter Lexus festgestellt. Im Auto befand sich keine Person, jedoch war kurz zuvor ein Mann gesichtet worden, der sich zu Fuß auf dem Gehweg in Richtung Ratzeburger Landstraße bewegte.
Der Mann, ein 33-jähriger Lübecker, konnte schließlich durch eine Streifenwagenbesatzung im Einmündungsbereich Blankenseer Straße/Ratzeburger Landstraße angetroffen werden. Er konnte im weiteren Verlauf durch eine andere Streifenwagenbesatzung eindeutig als Fahrer des zuvor geflüchteten Lexus identifiziert werden. Bei seiner ersten Vernehmung gab der Mann an, dass er unter Betäubungsmitteleinfluss stehe, was ein anschließender Test bestätigte, so dass eine Blutprobenentnahme angeordnet wurde. Der beschädigte Lexus wurde durch einen Abschleppdienst aus Gründen der Gefahrenabwehr sichergestellt.
Gegen den 33-Jährigen wird nun wegen des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens und der Straßenverkehrsgefährdung ermittelt.
Der zuständige Ermittler der Polizeistation in Blankensee sucht in diesem Zusammenhang noch Zeugen des Vorfalls, insbesondere diejenigen Passanten, die sich am frühen Dienstagmorgen in der Pfaffenstraße aufgehalten haben und dem durchfahrenden Lexus ausweichen mussten.
Die Zeugen werden gebeten, sich an die Polizeistation Blankensee unter der Telefonnummer 0451/131-6500 oder per Email an blankensee.pst@polizei.landsh.de zu wenden.