Spaß und Fakten auf dem Termin der Fair Trade Gruppe Stockelsdorf
Wie inzwischen jeden Herbst üblich, hat die Fair Trade Gruppe Stockelsdorf eine öffentliche Lesung im Rathaussaal organisiert, diesmal mit der Co- Autorin Katharina Nickoleit, die aus ihrem Buch „Fair for Future – Ein gerechter Handel ist möglich“ las. Diese Veranstaltung war die erste in Zusammenarbeit mit der Fair Trade Gruppe Lübeck, die dies auch durch zahlreiches Erscheinen belohnte.
Gemeinsam mit ihrem Vater Gerd Nickoleit gab die Journalistin einen Rückblick auf das, was man in den 70ern „Protestbewegung“ oder „Dritte Welt Handel“ nannte. Sie beschrieb eindringlich Besuche in den Fernen Herstellerländern und belegte faktenreich den immer stärker werdenden Einfluss der neuen Idee, statt reiner Entwicklungshilfe mit Handel zum Wandel der prekären Verhältnisse lokaler Bauern beizutragen. Irgendwann entwickelte sich aus dieser von Alpakapullovern und Kaffe aus Nicaragua geprägten Bewegung die Organisation Gepa, heute eine der größten Handelsorganisationen in diesem Bereich.
Dabei schmückte Katharina Nickoleit die Lesung mit vielen launigen Anekdoten aus ihrem Leben als Tochter eines der Gründerväter des fairen Handels aus. Nicht immer fand sie es gelungen, mit optisch nicht herausragenden Jutebeuteln – einige von uns werden sich an „ Jute statt Plastik“ erinnern- in die Schule zu gehen-. Überraschten Zuhörer*innen erzählte sie, dass es in einem asiatischen Herstellerland für Modeschmuck keine Wörter für Farbschattierungen gibt, dass stattdessen Fotos von Bollywood – Schauspielerinnen in farbigen Saris die Farbnoten von hellrosa bis dunkelrot vorgaben. Solch eine Idee muss man bei der Kommunikation erst einmal haben!
Einig waren sich alle, dass das im Juni 2021 vom Bundestag beschlossene Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten ein wichtiger Schritt in die richtige, nämlich faire Richtung Denn die wichtigste Erkenntnis nach diesem Abend ist die statistisch eindeutig untermauerte Aussage: Fairer Handel ist möglich.