Wenn man Vergleiche anstellen will, dann braucht man mindestens zwei Zustände. Daher heißt es für Radfahrer ab Ende Dezember wieder “rauf auf den Radweg” in der Fackenburger Allee. Vorbereitungsarbeiten starten am 5. Dezember.
Der im Juli begonnene Verkehrsversuch Fackenburger Allee geht in die nächste Runde: Ende Dezember startet das Projekt in die zweite Versuchshälfte. Ab diesem Zeitpunkt werden Radfahrende wieder auf den ursprünglichen Radweg geführt. Die bis dato geteilte Rad- und Busspur darf dann ausschließlich vom Personennahverkehr sowie von Taxis befahren werden. Zur Vorbereitung der zweiten Projektphase finden in der Krempelsdorfer und Fackenburger Allee vom 5. bis voraussichtlich 18. Dezember 2022 Markierungsarbeiten statt.
„Bereits durch die erste Projekthälfte konnten wir viele Daten und Erkenntnisse zur Verkehrssituation in der Fackenburger Allee sammeln“, sagt Bausenatorin Joanna Hagen. „Diesen Kenntnisstand wollen wir mit der zweiten Versuchsphase erweitern. Durch den direkten Vergleich beider Zeiträume erhoffen wir uns aussagekräftige Ergebnisse darüber, wie wir die Strecke auch dauerhaft sicherer und klimafreundlicher gestalten können“, so Hagen.
Die neue Verkehrsführung und Regeln gelten bis zum 31. März 2023 – dann endet der Verkehrsversuch Fackenburger Allee.
Vorbereitungsarbeiten ab dem 5. Dezember 2022
In Vorbereitung auf die zweite Versuchshälfte werden die Verkehrsschilder umgebaut, die Markierungen geändert und die Blumenkästen umgesetzt. Insgesamt sind acht Werktage für die Vorbereitungsmaßnahmen eingeplant – pro Fahrtrichtung vier Tage. Die Arbeiten beginnen am 5. Dezember und sind voraussichtlich am 18. Dezember abgeschlossen. Sie können sich jedoch witterungsbedingt verzögern. Um die Verkehrssicherheit auch während der Arbeiten zu gewährleisten, kann es punktuell zu kleineren Einschränkungen kommen.
Das ändert sich in der zweiten Versuchshälfte
Die jeweils rechte Fahrspur ist während der zweiten Projektphase allein für den Personennahverkehr vorgesehen und darf somit ausschließlich von Linienbussen und Taxis genutzt werden. Anders als in der ersten Phase ist es Radfahrenden dann nicht mehr erlaubt, die Spur mitzubenutzen. Stattdessen werden sie wieder über den ursprünglichen Radweg geführt. Zum Schutz der Radfahrerinnen und Radfahrer wird der Radfahrstreifen mit Zaunelementen abgesichert. Alle weiteren Regelungen für den motorisierten Individualverkehr, wie das Verbot des Linksabbiegens, bleiben auch in der zweiten Versuchshälfte bestehen.
„Die angepasste, alternative Verkehrsführung wird uns weitere wichtige Einblicke für unsere Auswertung bringen – insbesondere mit Hinblick auf den Rad- und Busverkehr: Inwiefern ändert sich der Verkehrsfluss? Welche Streckenführung ist am sichersten? Diese und weitere Fragen werden wir durch den Vergleich umfassend beantworten können“, erklärt Jens Johannsen, Projektleiter des Verkehrsversuches.
Ausblick: Evaluation des Verkehrsversuches Fackenburger Allee
Nach Ende der Versuchszeit werden die Daten und Erkenntnisse beider Projektphasen in einer umfangreichen Evaluierung ausgewertet. Hierfür hat die Hansestadt Lübeck ein externes Planungsbüro beauftragt, das sich unter anderem mit folgenden Bewertungskriterien auseinandersetzt: Verkehrssicherheit, Verkehrsverlagerung, Verkehrsfluss, ruhender Verkehr sowie Umwelt- und Lebensqualität. Voraussichtlich im Januar 2023 werden die ersten Ergebnisse öffentlich vorgestellt.
Website und E-Mail-Kontakt für Bürger:innen
Zur umfassenden Information der Lübecker:innen wurde die Projektseite www.luebeck.de/verkehrsversuch sowie zur Kontaktaufnahme die E-Mail-Adresse verkehrsversuch@luebeck.de eingerichtet. Bürger:innen können auf diesem Weg ihre Fragen rund um das Projekt stellen und Auskünfte erhalten.
Hintergrund:
Die Fackenburger Allee ist eine vierspurige Verkehrsstraße und Haupteinfallstor in die Lübecker Innenstadt. Mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung weist sie eine hohe Belastung durch den Kfz-Verkehr auf. Mit einem Verkehrsversuch von der Krempelsdorfer Allee/Stockelsdorfer Straße bis hin zur Bahnhofsbrücke soll der Verkehrsraum neu verteilt und insbesondere dem Rad- und Fußverkehr mehr Sicherheit eingeräumt werden. Die erste Phase des Versuchs begann am 22. Juli 2022 und endet im Dezember 2022. Eine zweite Phase soll von Dezember 2022 bis Ende März 2023 stattfinden. Der Verkehrsversuch wird umfassend beobachtet und nach seinem Abschluss bewertet.