Feuerwehr: Übung macht den Meister
Nur wenige Tage nach dem verheerenden Dachstuhlbrand in Bad Schwartau (wir berichteten) geht es erneut für die ca. 120 aktiven Feuerwehrleute Gemeinde Bad Schwartau zu einem Einsatz raus.
Ein realer Einsatz ist komplex. Es gibt die verschiedensten Aufgaben und Vorgehen. In diesem Einsatzszenario entschied sich der erste Gruppenführer für eine Brandbekämpfung mit Menschenrettung mit Bereitstellung.
Ob das richtig oder falsch war, wird sich im Anschluß zur Einsatzübung herausstellen. Neben den vielen interessierten Nachbarn, die natürlich sehr gespannt waren auf das “happening“, wurden auch weitere Gäste zur Ausbildung eingeladen.
Das Planungsteam der Feuerwehr Bad Schwartau lud die Kameraden der FF Stockelsdorf nicht nur zum Präparieren der Einsatzstelle ein, sondern stattete die fünf ausgebildeten Führungskräfte (Gruppenführer) und drei Kreisausbilder Atemschutz mit Stift und Papier aus, um den Einsatz aus einem fremden Blickwinkel zu beleuchten und Verbesserungsmöglichkeiten oder taktische Schwächen aufzudecken.
Es war eine Zugübung, die Teil des Lern- und Ausbildungsprogramms ist und nicht nur die Abarbeitung eines Einsatzes.
Aus den eigenen Fehlern lernen, um das Wissen dann, wenn es gebraucht wird, auch abrufen zu können.
Jedes Haus ist anders, jede Situation ist anders, der Keller, der Boden, die Küche. Personen werden vermisst und müssen gefunden werden, es gibt versteckte Gefahren, z. B. durch Gasdruckbehälter (Propangasflaschen) oder wacklige alte Holztreppen, und das alles bei NULL-Sicht.
Die Kommunikation muss klappen und das Haus muss systematisch abgesucht werden und das alles unter Zeitdruck und ohne sich selber zu gefährden zum Beispiel durch Absturz oder Ähnliches.
So ein Szenario realitätsnah aufzubauen ist quasi unmöglich, und wenn es dann noch realistischer werden soll und die Schläuche mit Wasser gefüllt sind, um auch kurze Spühstöße abgeben zu können, wird es noch schwieriger.
Das alles läßt sich am besten in einem Haus üben, welches durch die Eigentümer zum Abriss vorgesehen ist, denn einen großen Schaden im Brandeinsatz richtet das Wasser an, welches aber unverzichtbar ist.
Neben den zahlreichen Nachbarn, war auch eine befreundete Feuerwehr aus Mecklenburg zu Gast sowie Wiebke Zweig, CDU Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Ostholstein Süd und Sprecherin für Wissenschaft und Forschung, politische Bildung, sowie Ehrenamt, Feuerwehr und Katastrophenschutz