Die Verkehrsführung wird in den kommenden Tagen wieder in den Ausgangszustand zurückgeführt – Anschließend startet das Evaluationsverfahren.
Im Juli 2022 hat die Hansestadt Lübeck den Verkehrsraum in der Fackenburger Allee neu aufgeteilt und testet seitdem neue Verkehrsführungen. Das Ziel: Die viel befahrene Hauptstraße klimafreundlicher, sicherer und für alle Verkehrsteilnehmenden gerechter zu gestalten. Morgen endet der ergebnisoffene Verkehrsversuch – ab dann wird die Strecke wieder in den Ausgangszustand versetzt und sämtliche Markierungen und Beschilderungen werden aufgehoben.
„Der Verkehrsversuch war ein wichtiger Auftakt in Richtung Mobilitätswende in unserer Stadt. Wir haben die Zeit genutzt, um verschiedene Maßnahmen zu erproben und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Klar ist aber auch: Eine Verkehrswende braucht Zeit und ist nicht von heute auf morgen abgeschlossen“, resümiert Bausenatorin Joanna Hagen. „Die Ergebnisse aus dem Verkehrsversuch werden uns helfen, die Mobilität in Lübeck Stück für Stück zukunftsorientierter zu gestalten.“
Umweltsenator Ludger Hinsen ergänzt: „Verkehrsversuche sind ein unverzichtbares Instrument, um die für den Klimaschutz notwendigen Veränderungsvorschläge auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen. In diesem Sinne danke ich allen Beteiligten für ihre Mitwirkung und ihre Geduld und warte gespannt auf die Ergebnisse der Evaluation.“
Das gilt nach dem Verkehrsversuch in der Fackenburger Allee
Mit dem Projektabschluss gelten in der Fackenburger Allee wieder die Regelungen vor der Einführung des Verkehrsversuchs. Das bedeutet:
- Dem motorisierten Individualverkehr stehen vier Fahrspuren zur Verfügung – zwei Fahrspuren pro Richtung.
- Eine Busbeschleunigung ist nur noch stadteinwärts an der Ziegelstraße bis zur anschließenden Bushaltestelle eingerichtet.
- Der Rad- und Fußverkehr wird auf dem Bürgersteig geführt.
- Die Parkregelungen auf dem Seitenstreifen werden aufgehoben.
Weiterhin ist das Linksabbiegen wieder zulässig mit folgenden Ausnahmen:
- Ein-/Ausfahrt Adlerstraße: Hier handelt es sich um einen Unfallhäufungspunkt, weshalb das Linksabbiegen in Folge einer verkehrlichen Anordnung der Lübecker Unfallkommission aus dem Jahr 2019 untersagt bleibt.
- Ein-/Ausfahrt Parkplatz Lidl/Bäckerei Junge in der Krempelsdorfer Allee: Hier wurden wiederholt erhebliche Verkehrsgefährdungen festgestellt, die eine dauerhafte Anpassung erforderlich machten. Das Grundstück ist weiterhin über die Stockelsdorfer Straße zu erreichen.
- Ein-/Ausfahrt Tankstelle Aral: Hier wurden erhebliche Verkehrsgefährdungen bei dem Ausfahren von der Tankstelle in Richtung Innenstadt oder in Richtung Ziegelstraße festgestellt.
Die Carsharing-Stellplätze bleiben auch über die Versuchszeit hinaus bestehen.
So geht es weiter: Evaluationsverfahren
Nach dem Verkehrsversuch werden die gewonnenen Erkenntnisse umfassend evaluiert und von einem externen Planungsbüro ausgewertet. Folgende Bewertungskriterien stehen dabei im Mittelpunkt: Verkehrssicherheit, Verkehrsverlagerung, Verkehrsfluss, ruhender Verkehr sowie Umwelt- und Lebensqualität. Darauf aufbauend erarbeitet die Hansestadt Empfehlungen für eine mögliche dauerhafte Umgestaltung des Versuchsbereichs, die dann der Lübecker Politik vorgestellt werden. Die Evaluation ist voraussichtlich im Sommer 2023 abgeschlossen.
E-Mail-Postfach noch bis zum 31. Mai 2023 für Feedback geöffnet
Zur umfassenden Information der Lübecker:innen wurde die Projektseite www.luebeck.de/verkehrsversuch sowie zur Kontaktaufnahme die E-Mail-Adresse verkehrsversuch@luebeck.de eingerichtet. Nach Abschluss des Verkehrsversuchs ist das Projektpostfach noch für zwei Monate – bis zum 31. Mai 2023 – für Feedback und Hinweise geöffnet. In dieser Zeit können Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Verkehrsversuch Fackenburger Allee an das Projektteam weitergeben, die dann in der Evaluation berücksichtigt werden. Eine Beantwortung der Anfragen wird nach der Versuchszeit Ende März jedoch nicht mehr möglich sein.
Hintergrund:
Die Fackenburger Allee ist eine vierspurige Verkehrsstraße und Haupteinfallstor in die Lübecker Innenstadt. Mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung weist sie eine hohe Belastung durch den Kfz-Verkehr auf. Mit einem Verkehrsversuch von der Krempelsdorfer Allee/Stockelsdorfer Straße bis hin zur Bahnhofsbrücke soll der Verkehrsraum neu verteilt und insbesondere dem Rad- und Fußverkehr mehr Sicherheit eingeräumt werden. Der Versuch findet von Juli 2022 bis Ende März 2023 statt. Der Verkehrsversuch wird umfassend beobachtet und nach seinem Abschluss bewertet.