Holt die Geranien wieder rein – die Eisheiligen beginnen morgen!
Die Eisheiligen sind eine wichtige Zeit für Bauern und Gärtner. Sie finden jedes Jahr im Mai statt und dauern vom 11. bis zum 15. Mai in Norddeutschland, im Süden verschieben sie sich um einen Tag nach hinten.
Die Eisheiligen beginnen mit dem heiligen Mamertus und enden mit der “kalten Sophie”. Dazwischen sind der Reihe nach Pankratius, Servatius und Bonifatius.
Es gibt viele Bauernregeln zu den Eisheiligen. Eine davon ist: “Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.”Eine andere Bauernregel besagt: “Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.” Es gibt auch spezifische Regeln für jeden der Eisheiligen. Zum Beispiel: “Mamerz hat ein kaltes Herz.” für den heiligen Mamertus am 11. Mai.
Oder: “Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.” für den heiligen Pankratius am 12. Mai.
Mit der “kalten Sophie” ( “Die kalte Sophie macht alles hie.”) endet diese Frostperiode.
Es ist wichtig, die Pflanzen während der Eisheiligen vor Frost zu schützen. Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika oder Auberginen sollten erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden. Auch viele Sommerblumen wie Zinnien oder Geranien sind frostempfindlich und sollten besser erst Ende Mai ins Freiland gepflanzt werden.
Die Eisheiligen sind ein wichtiger Zeitpunkt im Kalender jedes Bauern und Gärtners. Sie markieren das Ende der Frostperiode und den Beginn des Sommers.
Im Grunde handelt es sich ganz einfach um Namenstage echter Heiliger:
Mamertus (11. Mai): Mamertus war im fünften Jahrhundert Bischof von Vienne bei Lyon und soll mehrere Wunder, zum Beispiel das Stoppen einer Feuersbrunst, vollbracht haben. Mamertus wurde bei Fiebererkrankungen, großen Dürren oder Erkrankungen der Brust um Beistand gebeten.
Pankratius (12. Mai): Sein Name bedeutet „Der Alles Besiegende”. Er zählt zu den ersten Märtyrern und wurde zu Beginn des vierten Jahrhunderts in Rom hingerichtet.
Servatius (13. Mai): Der damalige Bischof aus Belgien soll den Hunneneinfall in Europa vorhergesagt haben, der tatsächlich um 450 nach Christus stattfand. Er wurde bei Frostschäden, Fußkrankheiten und Rattenplagen zur Hilfe gerufen.
Bonifatius von Tarsus (14. Mai): Sein Name bedeutet „Der gutes Geschick verheißende”. Er hat sich spät dem Christentum angeschlossen, starb aber kurz darauf als Märtyrer.
Sophia von Rom (15. Mai): Sie wurde oft um Beistand bei Spätfrost und um eine gute Ernte gebeten. Sophia ist oftmals mit Trog und Schwert, aber auch mit einem Palmwedel und einem Buch auf Darstellungen zu sehen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben Bauern die Beobachtung gemacht, dass es um diese Zeit oft zu einer letzten Kälte und zu Nachtfrösten kam, wovor sie ihr Obst und Gemüse schützen mussten. Dadurch etablierte sich der Name “Eisheilige”.
Aber “oft” heißt nicht “immer”, insofern können diese Tage – gerade in den letzten Jahren – durchaus auch mal 15 Grad oder mehr haben. Vorsichtige Gärtner richten sich trotzdem immer noch nach den alten Bauernregeln und fahren gut damit.