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Grundsteinlegung für Erweiterungsneubau an der Feuerwehrtechnischen Zentrale

Am Mittwoch, dem 24.05.2023, wurde der Grundstein für den Erweiterungsneubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Lensahn gelegt.

Landrat Reinhard Sager begrüßte die zur Grundsteinlegung geladenen Gäste und freute sich, dass nach den umfassenden Bedarfsabstimmungen des Kreisfeuerwehrverbandes, des Katastrophenstabes und der Feuerwehrtechnischen Zentrale, der sich  daran anschließenden planerischen Umsetzung, nun Anfang Juni die bauliche Realisierung des Erweiterungsneubaus erfolgen wird.

„Es war eine kluge Entscheidung des Kreistages, als dessen Mitglieder im Dezember 2019 die Weichen in Richtung eines Erweiterungsneubaus für die FTZ stellten und damit den dringenden und drängenden Bedürfnissen des Kreisfeuerwehrverbandes, der Feuerwehrtechnischen Zentrale und des Katastrophenstabes nachkamen. Mit dieser Entscheidung haben sich die Kreistagsmitglieder klar zugunsten der Feuerwehren und des Ehrenamtes positioniert. Immerhin haben wir 128 Feuerwehren im Kreis mit mehr als 3.900 freiwilligen Mitgliedern, die im Kreisgebiet neben Brandschutz und Brandbekämpfung auch diverse weitere, wichtige und vielfältige Aufgaben wahrnehmen. Auch die Arbeit des Katastrophenschutzes kann durch diese räumliche Ergänzung deutlich verbessert werden,“ führte Sager aus.
Er unterstrich, dass die Einsatzfähigkeit und Ausbildung der Einsatzkräfte in den Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten auf örtlicher wie auf überörtlicher Ebene enorm wichtig sei und daher der bestmöglichen Förderung bedürfe.
Für die Umsetzung der technischen und organisatorischen Anforderungen der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes habe die Politik knapp 14 Mio. € (KG 300-700: 13,593 Mio €) zur Verfügung gestellt. Dafür werde auf einer Bruttogrundfläche von 2.235 m² ein Bauwerk geschaffen, das die hohen Anforderungen an ein BEG-Effizienzgebäude 40 erfülle. Erreicht werde das unter anderem mit Luft-Wärmepumpe mit Pufferspeicher, Photovoltaikanlage 98 kWp, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Ein Dank gelte dabei auch dem Land, das hierfür eine Förderung von rund 350.000 € gewährt habe.
„Auch wenn wir die Folgen der im Bauwesen vorhandenen Marktunsicherheiten für das Projekt heute nicht abschließend beurteilen können, danke ich der Politik ganz herzlich für die Entscheidungsstärke, dieses Projekt kurzfristig umsetzen zu wollen. Mein Dank gilt an dieser Stelle auch den Mitwirkenden des Kreisfeuerwehrverbandes, des Fachdienstes Sicherheit und Ordnung mit der Fachdienstleiterin Marina Tiedemann-Behnk und ihrem Team sowie des Fachbereiches Planung, Bau und Umwelt mit dem Fachbereichsleiter Nils Hollerbach und seinem Team. Gleichermaßen danke ich der Gemeinde Lensahn und den Akteuren des Planungsteams und das Planungsbüro DPA aus Hamburg, Enwacon aus Kiel sowie Dr. Scheele aus Eutin für Ihre konstruktive Unterstützung. Ohne Sie alle würden wird heute nicht die Grundsteinlegung feiern können,“ bedankte sich Sager nochmals sehr herzlich bei allen Beteiligten.

„Der Grundstein ist ein Stein, der in einer feierlichen Zeremonie symbolisch als erster Stein der Grundmauer eines Gebäudes gesetzt wird“, stellte Niklas Reinink, Planungsbüro DPA, Hamburg, fest. Die Planung sei jetzt abgeschlossen und mit dem Baubeginn werde nun das Projekt auch für Außenstehende richtig sichtbar. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und ihrer hohen Fachkompetenz entstehe mit dem Erweiterungsneubau der FTZ ein wichtiger Baustein für die Feuerwehren und den Katastrophenschutz im Kreis Ostholstein.

Es war stets ein sehr professioneller Umgang mit den aktuellen Herausforderungen des Marktes hinsichtlich der Kostenentwicklung gegeben. Durch die intensive Einbindung aller Beteiligten und Nutzer konnte eine bedarfsorientierte und nutzeroptimierte Planung entwickelt werden, so dass eine hohe Identifikation der zukünftigen Nutzer mit dem neuen Gebäude entsteht. Mein Dank gilt abschließend nochmals allen Beteiligten für die gute und kooperative Zusammenarbeit, wünsche uns allen einen reibungslosen und unfallfreien Bauablauf und für die Zukunft den Nutzern ein funktionierendes und dauerhaftes Gebäude als Rückhalt für ihre wichtigen und verantwortungsvollen Aufgaben, sei es im Einsatz oder in der Ausbildung“, schloss Reinink seine guten Wünsche für das Bauvorhaben.

Gemeinsam mit dem amtierenden Landrat Reinhard Sager, dem zukünftigen Landrat Timo Gaarz und Kreispräsident Harald Werner nahmen Kreiswehführer Michael Hasselmann, Niklas Reinink vom Planungsbüro DPA, Hamburg, sowie der Arbeitsgruppe für den Erweiterungsneubau FTZ die feierliche Grundsteinlegung vor. Um der Nachwelt einen Eindruck von der Lebenswelt zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung und vom zu errichtenden Gebäude zu geben, wurden im Zuge der Grundsteinlegung aktuelle Zeitungen, ein Bauplan, ein Bild von der Baustelle sowie ein aktueller Euro-Münzsatz beigelegt.

Allgemeine Informationen zur Planung und Bauweise des Erweiterungsneubaus:

– Aktueller Stand Vergaben:        

Rohbau+ SiGeKo vergeben
Aufzug, Blitzschutz, Tiefbau (TGA) werden kurzfristig veröffentlicht
Dacharbeiten, Trockenbauarbeiten, Gebäudehülle werden im 3. Quartal 2023 veröffentlicht
Kosten (indizierte Kosten):        KG 300-700: 13,593 Mio €
– Größen: Bruttogrundfläche: 2.235m²
– Bruttogeschossfläche EG: 1.510,70m²
– Das Gebäude wird barrierefrei geplant (gem. DIN 18040-1)

Am 20.02.2023 wurde die Genehmigung für den Bau der FTZ erteilt. Bereits im vergangenen Jahr wurden verschiedene Vergaben vorbereitet, die Durchführung der erforderlichen Vergaben erfolgte zu großen Teilen im 1. Quartal 2023. Die Fertigstellung ist voraussichtlich im 1. Quartal 2025 zu erwarten.

Der Erweiterungsneubau wurde vom Büro DPA aus Hamburg projektiert.

Die Projektsteuerung übernahm das Büro Vössing, Hamburg.

 Wesentliche Akteure des Planungsteams sind Fa. ENVACON, Kiel, Dr. Scheele, Eutin.

Planungs- und Entstehungsgeschichte des Erweiterungsneubaus:

Der über 30 Jahre alte Bau der FTZ ist zwischenzeitlich nicht mehr zeitgemäß, um den modernen und aktuellen technischen und räumlichen Anforderungen an Ausbildungs-, Reparatur- sowie Lagermöglichkeiten zu entsprechen.

Aus diesem Grunde war schon seit längerem ein Erweiterungsneubau ins Auge gefasst worden, um die Anforderungen an Ausbildung und Technik auf dem neuesten Stand sicherzustellen.

Für die Projektumsetzung wurden angrenzende Nachbarflächen für die Geländeerweiterung angekauft.

Für die weitere Planung begann dann ein umfangreicher und langwieriger Prozess mit umfangreicher Abstimmung, um das erforderliche Raumbuch zusammenzustellen. Beteiligt waren dabei Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Sicherheit und Gesundheit, des Kreisfeuerwehrverbandes, der FTZ sowie des Fachdienste 3.21 – Sicherheit und Ordnung – sowie 6.65 – Grundstücks- und Gebäudeservice.

Entsprechend dem Planungsfortschritt werden regelmäßig Nutzergespräche geführt, bei denen auch der Kreisfeuerwehr verband und die FTZ-Mitarbeiter eng eingebunden werden.

Das neue Gebäude erfüllt die neuesten Standards für die Büroräume von FTZ und KFV vor.  Im Erdgeschoss werden verschiedene Werkstätten für die Arbeit der FTZ sowie Stellplätze und Lagerräume entstehen, im Obergeschoss werden verschieden große Besprechungsräume sowie ein großer Versammlungsraum, der auch als Stabsraum im Katastrophenfall genutzt werden kann, eingerichtet.
Auch die Technische Einsatzleitung (TEL) wie dort zum ersten Mal eine Heimat finden, mit Räumen zum Umkleiden, Sanitärbereichen sowie Stellplätzen, u.a. für den ELW II.

Der Kreis Ostholstein unterhält nach den Vorgaben des Brandschutzgesetzes eine Feuerwehrtechnische Zentrale (kurz: FTZ).
Die damalige sogenannte Kreisschlauchpflegerei in Lensahn wurde im Jahr 1952 unter Trägerschaft des damaligen „Zweckverbandes Kreisschlauchpflegerei Kreis Oldenburg/Holstein“  in Betrieb genommen und geführt.

Mit Erlass einer neuen Verbandssatzung vom 5. Mai 1973 wurde der Name des Zweckverbandes in “Zweckverband Kreisfeuerwehrzentrale Ostholstein” geändert.

Die Aufgaben der Feuerwehren wuchsen stetig und auch Verbesserungen im Bereich der Räumlichkeiten für Schlauchpflege, Schlauchtrocknung, Schlauchlagerung und Atemschutzgerätepflege/ Atemschutzübung  wurden erforderlich.

Aufgrund dieser Entwicklung trat der damalige Zweckverband Kreisfeuerwehrzentrale Ostholstein an den Kreis Ostholstein mit der Bitte heran, eine neue überörtliche Einrichtung für die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Ostholstein zu errichten und zu betreiben.

Dieses entsprach auch den Vorstellungen des Kreisfeuerwehrverbandes Ostholstein.

Die Verwirklichung dieser Vorstellungen erforderte die Errichtung eines neuen Gebäudes, da die Substanz des vorhandenen Gebäudes der Kreisfeuerwehrzentrale als abgängig anzusehen war und – auch wenn man dieses Gebäude saniert hätte – durch Um- bzw. Anbauten eine funktionstüchtige Lösung nicht hätte erreicht werden können.

Nach Beschluss des Kreisausschusses des Kreises Ostholstein vom 26.2.1985 wurde mit dem Bau am 20.11.1986 begonnen, das Richtfest schließlich am 22.10.1987 begangen.

Nach der Betriebsaufnahme der FTZ in Lensahn wurde die damals modernsten technischen Einrichtungen für die Aufgaben der Schlauchpflege, Schlauchtrocknung, Atemschutzübung und Atemschutzgerätepflege eingerichtet und vorgesehen.

Nun erhielt der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein auch offiziell den Auftrag, die Ausbildung der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren zu übernehmen. Zuvor fand die Atemschutzausbildung bei der Marine in Neustadt statt. Die Ausbildung der Truppführer wurde bei der Feuerwehr in Oldenburg, die der Maschinisten bei den Feuerwehren in Heiligenhafen, Neustadt und Eutin durchgeführt. Die Sprechfunker hatten keinen festen Ausbildungsplatz und so wurde die Ausbildung bei der Feuerwehr abgehalten, von der die meisten Lehrgangsteilnehmer gestellt wurden. Nach Fertigstellung der feuerwehrtechnischen Zentrale gab es endlich einen zentralen Ort, an dem die Ausbildungen durchgeführt werden konnten.

Mit der Zeit kamen weitere Aufgaben hinzu und das Ausbildungsangebot musste erweitert werden. Das bedeutete, dass auch der Platzbedarf größer wurde und der Umweltschutz mehr in den Vordergrund rückte. Es wurde daher das Grundstück neben der bisherigen Einrichtung hinzugekauft, um hier die Ausbildung unter Berücksichtigung  des Umweltschutzes vornehmen zu können. Im Jahr 2002 wurde vom Kreisfeuerwehrverband Ostholstein ein erster Entwurf für den Bau eines Übungsplatzes vorgestellt. Auch ein Anbau mit Atemschutzwerkstatt und zusätzlichem Unterrichtsraum war vorgesehen.

Der Übungsplatz der FTZ steht seitdem dem Kreisfeuerwehrverband für die ihm übertragene Aufgabe der überörtlichen praktischen Ausbildung sowie den im Kreis Ostholstein ansässigen freiwilligen Feuerwehren für die praktische Ausbildung zur Verfügung. Darüber hinaus kann er bei freien Kapazitäten auswärtigen Feuerwehren oder anderen im Brandschutz tätigen Personen oder Institutionen für die Ausbildung zur Verfügung gestellt werden.

Die Ausbildung kann hier unter realistischen Bedingungen unter Einhaltung von Feuerwehrdienstvorschriften und Sicherheitsbestimmungen sowie unter Beachtung von Umweltschutzauflagen sach- und fachbezogen durchgeführt werden. Im Einzelnen sind Stationen für die technische Hilfe, Übungen zum Fördern von Wasser sowie  taktisches Vorgehen bei Bränden vorhanden. Eine Besonderheit stellt der Brandübungscontainer dar, in dem unter realistischen Bedingungen (mit Feuer und großer Hitze) die Brandbekämpfung in Gebäuden geübt werden kann. 

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