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Innovative Aktion für Arbeitgeber und Geflüchtete

Um geflüchteten Menschen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern, haben das Jobcenter und die Arbeitsagentur Lübeck die Aktion „Next Stop Job” initiiert.

Rund 50 Menschen mit Fluchthintergrund wurden mit zwei gecharterten Bussen zu Betrieben gefahren und hatten vor Ort die Chance, Arbeitgeber und berufliche Möglichkeiten in verschiedenen Branchen zu erkunden. An dieser Aktion beteiligten sich neben der Deutschen Post, die Konditorei Junge, die SeniorInnenEinrichtung Am Behnckenhof und das Seniorenhaus Hinrichs.

Betriebe sowie Bewerbende haben sich auf direktem Weg ohne ein kompliziertes Bewerbungsverfahren kennengelernt. Das gegenseitige Interesse war groß – es wurden Kontaktdaten ausgetauscht und Probearbeitstage vereinbart.

Die Gelegenheit sich zu informieren nutzte auch Zoriana Prokhorora und ließ sich bei der SeniorInnenEinrichtung Am Behnckenhof über Anforderungen und Arbeitsbedingungen beraten. Die Mutter zweier schulpflichtigen Kinder hatte ihre ukrainische Heimat verlassen müssen, als der Krieg im Land eskalierte sowie die Zukunft ihrer Familie gefährdete.

„Gerade als Alleinerziehende und noch dazu ohne Deutschkenntnisse in einem fremden Land, stand ich vor zahlreichen Herausforderungen“, erinnert sich die 35-Jährige rückblickend. Davon ließ sie sich aber nicht abschrecken: „Mein Ziel war von Anfang an, möglichst schnell wieder zu arbeiten. In der Ukraine war ich als Krankenschwester auf der Intensivstation tätig, deshalb möchte ich mich gerne im Pflegebereich einbringen. Dass ich durch diese Aktion die Möglichkeit bekomme, schnellen Kontakt den Betrieben aufzunehmen, finde ich sehr hilfreich.“

Derzeit besucht sie einen Deutschkurs um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Im Jobcenter Lübeck unterstützt ein spezialisiertes Team geflüchtete Menschen umfassend bei ihrer beruflichen und sozialen Integration. Ebenso werden Unternehmen bei der Einstellung von Geflüchteten vielfältig unterstützt und beraten, auch hinsichtlich beschäftigungsbegleitender Qualifizierungs- und Berufssprachkursangebote.

Auf dem Weg in eine nachhaltige Integration sind nicht nur Sprachkenntnisse sondern auch Arbeitserfahrungen entscheidend, findet Christian Saar, Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck:  „Es gibt viele Geflüchtete mit Berufserfahrung, die direkt in den Arbeitsmarkt einmünden können. Spracherwerb und der Einstieg in den Job sollen nicht nacheinander, sondern idealerweise im Gleichschritt – nebeneinander – erfolgen. Das ist deshalb wichtig, da wir durch einen rechtzeitigen Einstieg in die Arbeitswelt eine verfestigte Arbeitslosigkeit verhindern.“

Wer in der SeniorInnenEinrichtung Am Behnckenhof einen Job annimmt und die deutsche Sprache noch nicht perfekt beherrscht, muss sich keine Sorgen machen:

„Auch wer noch dabei ist Deutsch zu lernen, ist bei uns herzlich willkommen“, klären Einrichtungsleitung Maren Klenke und Kollege Jörg Diekert auf. „Vieles ergibt sich im Alltag. Die Kolleg:innen unterstützen ebenfalls bei auftretenden Sprachproblemen.“ 

Im zweiten Bus, der die Stationen Deutsche Post und Konditorei Junge anfuhr, war auch Markus Dusch, Chef der Arbeitsagentur Lübeck dabei und lobt die Aktion: „Die positive Resonanz von Arbeitgebern und Bewerbenden zeigt, dass diese Veranstaltung wichtig war und gut angenommen wurde. Die Begegnungen an diesem Tag trugen dazu bei, neue berufliche Perspektiven zu eröffnen, den Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern und direkte Einstiege zu schaffen.“

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