Faire Blumen – nicht nur am Weltfrauentag
Blumen sind das ganze Jahr über eine schöne Geschenkidee – besonders, wenn sie fair gehandelt sind. Über faire Blumen freuen sich neben den Beschenkten vor allem diejenigen, die die Blumen anbauen.
„Mit jedem Strauß fairer Blumen unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher einen nachhaltigen Anbau“, erklärte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender bei TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland). „Fairtrade – Farmen erfüllen eine Reihe von Umweltkriterien wie eine wassersparende Bewässerung und einen streng regulierten Einsatz von Pestiziden. Außerdem profitieren die Beschäftigten von festen Arbeitsverträgen, Arbeitsschutz und Mindestlöhnen. Sie lernen, sich in Gewerkschaften zu organisieren und ihre Rechte selbstbewusst einzufordern“, so Overath weiter. Etwa 80 Prozent der in Deutschland verkauften Blumen werden aus ostafrikanischen Ländern wie Kenia, Äthiopien oder Tansania importiert. Tausende Angestellte sind dort mit der Aufzucht, der Ernte, dem Zuschneiden und Verpacken der Schnittblumen beschäftigt.
Seit fünfzehn Jahren gibt es den Fairtrade -Standard für lohnabhängig Beschäftigte im Blumensektor und mit ihm Blumen samt grün-blau-schwarzem Siegel. Der Großteil der Fairtrade – Schnittblumen wird über den Lebensmitteleinzelhandel verkauft: Bei Edeka/Netto, Rewe/Penny, Kaufland, Lidl und Aldi Süd finden Verbraucher das ganze Jahr über Fairtrade – Blumen im Sortiment. Darüber hinaus bieten über tausend Floristen und der Systemfachhandel wie Blume 2000 faire Blumen aus Übersee an. „Ostafrika besitzt die perfekten Wetterbedingungen für den Blumenanbau“, sagte Richard Kiprotich, globaler Produktmanager für Blumen beim Produzentennetzwerk Fairtrade Africa. „Die afrikanische Sonne macht aufwendig beheizte Treibhäuser überflüssig. Tröpfchenbewässerungen sorgt für einen effizienten Umgang mit Ressourcen. Das macht faire Blumen trotz der langen Flugreise zur nachhaltigeren Alternative“, erklärte Kiprotich.
Flower-Power in Stockelsdorf: Am Weltfrauentag werden Blumen verschenkt
Über die Hälfte der Beschäftigten auf Ostafrikas Blumenfarmen sind Frauen, viele von ihnen sind alleinerziehend. Anders als ihre männlichen Kollegen bekommen sie nur selten die Chance, Führungspositionen zu besetzen. Auch sexuelle Belästigung ist ein Problem auf den Farmen.
Um auf die Situation der Frauen in der Blumenproduktion aufmerksam zu machen, ruft TransFair e.V. zu Flower-Power-Kampagnen auf. Dem schliesst sich die FairTrade-Steuergruppe Stockelsdorf an. Am Freitag (8.März ab 10:00 Uhr) verschenkt sie auf dem Rathausmarkt fair gehandelte Blumen.