Lübeck

Erste Hilfe im Schulalltag: Abschlussprüfung im Schulsanitätsdienst

[LÜBECK]

Erste Hilfe im Schulalltag: Bei der Abschlussprüfung im Schulsanitätsdienst In der Regionalgeschäftsstelle der Johanniter in Lübeck herrschte am gestrigen Sonntag reges Treiben. Etwa 100 angehende Schulsanitäterinnen und -sanitäter aus Lübeck, Stormarn, Segeberg und Ostholstein legten ihre Abschlussprüfung ab. Nach einem schriftlichen Test wartetenVerbrennungen, gebrochene Sprunggelenke oderKopfverletzungen auf die künftigen Ersthelfenden. In realistischemdargestellten Szenarien konnten sie ihr Erste-Hilfe-Wissenunter Beweis stellen. „Im Schulsanitätsdienst (SSD) engagieren sich Schülerinnen und Schüler, um im Notfall schnell Erste Hilfe zu leisten.

DieJohanniter-Jugend bildet sie gemeinsam mit der Schule aus“, erklärt Daniela Rippert, Projektkoordinatorin. Ein Wochenendelang wurden die Schülerinnen und Schüler ausgebildet, einenweiteren Sonnabend übten sie praktisch an inszeniertenNotfällen. 20 Schulen aus Stormarn, Segeberg, Lübeck undOstholstein schickten rund 100 künftige Ersthelfende zu denJohannitern.“Die Ausbildung wird von den Sparkassen-Stiftungen Stormarnund Ostholstein sowie der Gemeinnützigen Sparkassenstiftungzu Lübeck und der Possehl-Stiftung gefördert“, sagt DanielaRippert, die ihren Bundesfreiwilligendienst bei den Johanniternableistet. „Der Abschlusstag ist das Beste an der gesamten Ausbildung. Alle sind immer sehr aufgeregt und es macht großen Spaß zu sehen, wie die jungen Leute ihr Wissen anwenden und wie viel Freude sie am SSD haben.“

In der schriftlichen Prüfung wurde nicht nur nach den fünf Ws beim Notruf (Wo, Was, Wie viele, Welche Verletzungen und Warten) gefragt, sondern auch nach dem SAMMELN-Schema, Grundlage für die Anamnese. Bei der praktischen Prüfung werden den Prüflingennur wenige Hinweise auf das, was passiert ist, gegeben – so wie es im echten Leben auch der Fall wäre. Schemata sind wichtige Hilfsmittel in der Erstversorgung von verletzten oder erkrankten Personen. „Sie helfen nicht nur dabei, zu ermitteln, was passiert ist, sonderngeben den Ersthelfenden auch Sicherheit, wie sie vorgehen müssen“, erklärt Rippert. So finden sie heraus, welche Symptome die Person hat, ob Allergien oder eine medizinische Vorgeschichte vorliegen.Bei der praktischen Prüfung wurden mit viel Aufwand und Detailliebe Notfälle aufgebaut und geschminkt. So werden die Prüflinge so realistisch wie möglich mit einem Notfall konfrontiert. Insgesamt 23 Szenarien haben sich die Johanniter für die Prüfung überlegt. Dazu gehörten Kopfverletzungen, Frakturen oder Gegenstände, die Hände durchbohrt haben, aber auch schwerere Notfälle, wie etwa Schlaganfälle oder stark blutende Wunden.“Das A und O ist hierbei natürlich einzuschätzen, wann auf jeden Fall ein Notruf abgesetzt werden muss“, sagt Daniela Rippert.

Wer die Prüfung nicht gleich beim ersten Anlauf schaffte, wurde am Nachmittag nachgeprüft. Mit Fortbildungen halten sich die Ersthelfenden auf dem Laufenden. „Der Schulsanitätsdienst ist ein tolles und sinnvolles Hobby. Wir möchten junge Menschen für dasThema Erste Hilfe sensibilisieren und dazu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen.“

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