
Dienstagvormittag (4. März) kam es in Timmendorfer Strand
zu einem vollendeten Betrug mit der Betrugsmasche „falsche Polizeibeamte“. Die
Täter setzten die Geschädigte telefonisch unter Druck und brachten sie so zur
Herausgabe von 10 000 Euro.
Gegen zehn Uhr erhielt die 81-jährige Ostholsteinerin einen Anruf von einem
Mann. Dieser gab sich als Polizeibeamter aus und behauptete, dass sie ins Visier
einer Tätergruppe geraten sei. Involviert sei ein Bankmitarbeiter ihrer
Hausbank, den sie überführen könne, indem sie einen großen Geldbetrag abhebe.
Bei dem Geld würde es sich um Falschgeld handeln, das sie der Polizei zur
Spurensicherung überlasse sollte.
Die Geschädigte holte daraufhin Bargeld in Höhe von 10 000 Euro von ihrer Hausbank
ab. Das vermeintliche Falschgeld, dass die Geschädigte nach den Anweisungen des
Anrufers abgehoben hatte, legte die Geschädigte zur Abholung durch die falschen
Polizeibeamten auf ihrem Grundstück ab. Wenige Minuten später hatten die Täter
das Geld abgeholt.
Das Telefonat hat insgesamt circa vier Stunden gedauert. Die Ostholsteinerin
wurde währenddessen immer weiter ins Gespräch verwickelt und jegliche Zweifel
wurden ihr ausgeredet. Die Kriminalpolizei Bad Schwartau ermittelt nun wegen des Verdachts der
Amtsanmaßung sowie des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.
Vor dem Hintergrund der eingeleiteten Ermittlungen sucht die Kriminalpolizei Bad
Schwartau dringend Zeugen, denen in der Tatzeit zwischen zehn Uhr und 14 Uhr im
erweiterten Bereich der Bergstraße und Lübecker Straße verdächtige Personen oder
Fahrzeuge aufgefallen sind. Hinweise nehmen die Ermittler der Polizei Bad Schwartau unter der Telefonnummer 04 51- 220 7557 entgegen.
Am gestrigen Donnerstag ist es zudem in der Polizeidirektion Lübeck zu
diversen Betrugsversuchen gekommen. In der Zeit zwischen 10:30 Uhr und 19:30 Uhr
zeigten Geschädigte insgesamt 19 versuchte Betrugstaten an. Die Opfer wurden
teilweise mehrfach mit Schockanrufen konfrontiert.
Die Täter gaben sich dabei häufig als Polizeibeamte oder Staatsanwälte aus. Oft
waren angeblich die Tochter oder der Sohn in Schwierigkeiten geraten und
befänden sich im Gewahrsam. Die Geschädigten sollten diese mit hohen Geldsummen
auslösen. Teilweise wurden die Opfer zu Geldwerten im Haus befragt. Besonders stark betroffen waren die Bereiche Lübeck und Timmendorfer Strand. Viele Geschädigte reagierten gut und konnten so einen Vermögensschaden verhindern.