Lübeck

Aktion „Toter Winkel“ für Viertklässler mit vielen Beteiligten

[LÜBECK]

Warum sind große Fahrzeuge besonders gefährlich für mich als
Radfahrer? Warum werde ich manchmal nicht gesehen? Worauf muss ich als Radfahrer
besonders achten? Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, schweren Unfällen oder sogar
zu tödlichen Verletzungen aufgrund des toten Winkels. Gerade, wenn man selbst
kein Autofahrer ist, sind einem die lauernden Gefahren oft nicht bewusst.

Um den Lübecker Viertklässlern die Gefahren durch den toten Winkel näher zu
bringen, wird das Kooperationsprojekt auch in diesem Jahr im Mai/Juni
durchgeführt. Es wird unterstützt von ehrenamtlichen Moderatoren des Round Table
104, des Old Table 29 und 104 sowie des Ladies Circle 7 aus Lübeck – gemeinsam
mit der Lübecker Verkehrswacht, dem Stadtverkehr Lübeck, dem 3. Polizeirevier
Lübeck und der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck.

Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder die Lübecker Entsorgungsbetriebe und
der Stadtverkehr mit einem Fahrzeug, sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus
Büssau, Moisling, Israelsdorf und Kücknitz. Neu dabei ist das THW und die Firma
Dachser. Es wird für jeden der 16 Tagestermine ein passender Lkw zur Verfügung
gestellt. Ob Müllfahrzeug, Bus oder Einsatzfahrzeug von THW oder Feuerwehr. Und
auch die jeweiligen Fahrzeugführer tragen ihren Teil dazu bei und berichten von
gefährlichen Situationen aus ihrem Arbeitsalltag.

Alle Lübecker Grund- und Gemeinschaftsschulen in Lübeck wurden im Vorfeld
angeschrieben und konnten sich mit eigenem Terminwunsch zum Projekt anmelden.
Die Durchführung ist für Schulen kostenfrei und durch die Kooperation vieler
Personen und Organisationen können in diesem Jahr insgesamt 16 Schulen bedient
werden. Eine Fortführung des Projektes im nächsten Jahr ist geplant.

Für die Kinder und auch für die Lehrkräfte ist es spannend zu erleben, wie viele
Menschen sich in den toten Winkel stellen können ohne vom Fahrer gesehen zu
werden. Jedes Kind darf auf dem Fahrersitz des Lkw Platz nehmen, sich selbst
davon überzeugen und es selbst begreifen. Die Kinder lernen auch, dass die vordere Achse eines Lkw beweglich ist und die Stellung der vorderen Reifen die Fahrtrichtung verrät, wenn sich die Räder
in Bewegung setzen. „Ein guter Radfahrer achtet auf solche Dinge, auch bei
Fahrzeugen, die am Straßenrand abgestellt sind.“ Beleuchtungseinrichtungen
werden genauso besprochen wie der große Wendekreis eines Lkw und das enge
Einziehen des hinteren Teils, was besonders bei Bussen und Anhängern gefährlich
werden kann.

Für die Kinder, die ja noch keine Autofahrer sind, ist das alles neu und sehr
beeindruckend, sie nehmen viel von den Ausführungen der Moderatoren mit. Die
Aktion „toter Winkel“ schließt sich an die verpflichtende Radfahrausbildung der
jetzigen Viertklässler an, denn das sind die Kinder, die ab dem Sommer meist
ohne Begleitung von Erwachsenen einen neuen Schulweg meistern müssen.

Ihr Schulweg ist nicht nur neu, sondern auch meist länger und um vieles
gefährlicher. Eltern sollten daher den neuen Schulweg mit ihren Kindern mehrfach
üben und sie in der Anfangszeit auf dem Rad begleiten. Wird ein neues Fahrrad
angeschafft, sollte auf einen stabilen Gepäckträger Wert gelegt werden, an dem
neben dem Gepäck auch die rückwärtige Beleuchtung sicher angebracht werden kann.
Fahrzeugführer sollten besonders in den ersten Wochen nach den Sommerferien noch
mehr Rücksicht auf Rad fahrende Schulkinder nehmen, denn sie sind auch
Verkehrsanfänger und reagieren oft nicht vorausschauend, manchmal sehr spontan
und zuweilen nicht verkehrsgerecht.

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