Johanniter: Zeit und Papier sparen mit Digitalisierung

Obwohl er erst nächstes Jahr Pflicht ist, nutzt der Ambulante Pflegedienst Lübeck ihn bereits jetzt: den elektronischen Leistungsnachweis. „Damit ist die Abrechnung der Leistungen gemeint, die wir bei unseren Kundinnen und Kunden erbringen,“, erklärt Karina Ristau, Leiterin des Pflegedienstes der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Damit spart der Pflegedienst nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Papier.
Seit Juli ist die Anbindung an die Telematikinfrastruktur für alle Pflegeeinrichtungen verbindlich. Dabei handelt es sich um eine sichere, digitale Vernetzung im Gesundheitswesen. Ab 1. Dezember 2026 müssen alle Abrechnungen für die Leistungen nach SGB XI in ausschließlich elektronischer Form erfolgen. „Jeden Monat unterschreiben die Kundinnen und Kunden den Leistungsnachweis über die von uns erbrachten Leistungen“, erklärt Karina Ristau das bisherige Verfahren. Je nachdem, welche Leistungen erbracht wurden – diese reichen von Behandlungspflege über Entlastungseinheiten bis hin zur Verhinderungspflege –, können dabei ein bis drei Nachweise anfallen. Diese Unterlagen erhalten die Kundinnen und Kunden in der Regel mit der Post. „Anschließend müssen sie diese an uns zurücksenden, damit wir mit den Pflegekassen abrechnen können.“ Inklusive Kopie, Anschreiben und Rücksendeumschlag kamen da in einem Monat rund 300 bis 400 Seiten Papier zusammen.
Aber wie funktioniert der elektronische Leistungsnachweis genaü Alle Unterlagen sehen die Kundinnen und Kunden künftig auf einem mobilen Datenerfassungsgerät, das vom Mitarbeitenden mitgebracht wird. Darauf können sie alle erbrachten Leistungen digital unterschreiben. „Wir haben verschiedene Darstellungsmöglichkeiten, so dass die Unterlagen auch gut lesbar sind. Außerdem können sie nach Leistung, Zeitraum oder einzelnem Datum sortiert werden.“ Das steigere auch die Transparenz. Die Datenübertragung über die Telematikinfrastruktur ist sicher und verschlüsselt. Die Umstellung erfolgte beim Ambulanten Pflegedienst der Johanniter zum 1. Juli. „Wir haben den Kundinnen und Kunden den Wechsel natürlich vorab angekündigt“, so Karina Ristau weiter. „Alle haben auf die Veränderung positiv reagiert. Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden und haben aktiv an der Umstellung mitgewirkt.“ Für sie werde der Prozess insgesamt auch leichter, so falle für sie zum Beispiel der Gang zur Post weg. Aber nicht nur die Kundinnen und Kunden profitieren. „Wir sparen Papier, aber auch viel Zeit: Wir mussten alles in die Wege leiten, manchmal die Unterlagen ein zweites Mal versenden, wenn sie auf dem Postweg verloren gingen. Das bedeutete auch für uns viel Arbeit, die wir letztlich nicht für den Kunden aufwenden können. Mittlerweile schließen wir die Abrechnung innerhalb von elf Tagen ab.“ Auf dem alten Wege konnte sich die Abrechnung bis zu zwei Monate hinziehen. Zwar rechneten noch einige Pflegekassen in Papierform ab, aber insgesamt sei die Umstellung auf die digitale Abrechnung bereits jetzt ein voller Erfolg.