Kapitän Niklas Deeken wird Mitglied der DGzRS-Geschäftsführung
Kapitan Michael Ippich geht als Geschäftsführer bei den Seenotrettern in den Ruhestand

Kapitän Niklas Deeken wird Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Der 41-Jährige übernimmt am 1. Oktober 2025 die Leitung des Geschäftsbereichs Rettungsdienst/Inspektion der Seenotretter auf Nord- und Ostsee. Er wird Nachfolger vom 68jährigen Kapitän Michael Ippich.
Niklas Deeken ist seit 2021 Leiter des Rettungsdienstes der DGzRS und war zuvor fünf Jahre lang ihr nautischer Inspektor. Begonnen hatte er bei den Seenotrettern 2013 als Einsatzoperator bei Bremen Rescue Radio in der von der DGzRS betriebenen deutschen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue-Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Der Kapitän auf großer Fahrt war zuvor weltweit auf Containerschiffen und Massengutfrachtern unterwegs. Deeken wird bei den Seenotrettern Nachfolger von Kapitän Michael Ippich, der in den Ruhestand geht. Die Geschäfte der DGzRS führt er gemeinsam mit Nicolaus Stadeler, seit 2011 für den den Geschäftsbereich Finanzen verantwortlich. Während der dreiköpfige ehrenamtliche Vorstand der DGzRS die Gesellschaft nach Maßgabe ihrer Satzung führt und nach außen vertritt, leiten – ebenfalls laut Satzung – mindestens zwei Geschäftsführer die laufenden Geschäfte.
Michael Ippich war genau fünf Jahre lang Mitglied der DGzRS-Geschäftsführung. Bereits 2012 wurde der erfahrene Geschäftsführer verschiedener Reedereien sowie Hafenumschlags- und Logistikunternehmen Mitglied des beschlussfassenden Gremiums der DGzRS. Dieses zwischenzeitlich ruhende Ehrenamt wird er nun wieder aufnehmen. Zu Beginn seiner Zeit als Geschäftsführer sicherte Ippich während der Coronavirus-Pandemie die uneingeschränkte Fortführung des SAR-Dienstes (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung). Bei einem der umfangreichsten Einsätze der Seenotretter in jüngerer Zeit verantwortete er im Herbst 2023 sämtliche SAR-Maßnahmen nach dem Untergang des Frachters „Verity“ in der Deutschen Bucht. Während die Rettungsleitstelle See der DGzRS in Bremen als dafür zuständige Stelle alle beteiligten Einheiten koordinierte, verstärkte Ippich in seiner Funktion als nationaler SAR-Koordinator den Stab des Havariekommandos bei Großschadenslagen auf See in Cuxhaven.
Für die Rettungsleitstelle See der DGzRS initiierte Michael Ippich ein neues Einsatzleitsystem. Unter seiner Leitung modernisierte die DGzRS ihre hauseigene Werfthalle und entwickelte einen innovativen neuen Seenotrettungsboot-Typ mit Doppeljet-Antrieb für die Freiwilligen-Stationen sowie einen neuen Seenotrettungskreuzer-Typ mit Tochterboot. Um ihren rund 1.000 Besatzungsmitgliedern modernste Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten zu bieten, entschied die DGzRS in Ippichs Zeit als Geschäftsführer, für ihr Trainingszentrum Neustadt i. H. einen Neubau zu errichten.
Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 53 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter rund 2.000 Einsätze, koordiniert von der Rettungsleitstelle See der DGzRS, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen mehr als 87 000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.