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Kampf dem Schottergarten

Für die Gewinner des Gartenwettbewerbs: Zwei Tage lang wandelte die Gärtnerei Hinze den Schottergarten von Familie Klein um zu einer klimafreundlichen, duftenden und pflegeleichten Oase.

Die Gemeinde Stockelsdorf hatte in Kooperation mit der Gärtnerei Hinze zu einem Gartenwettbewerb aufgerufen. So hofft man Besitzer von Schottergärten dazu zu animiert, umzudenken und sich von ihren ökologisch wertlosen Steinwüsten hin zu pflegeleichten und artenreichen Gärten zu bewegen. Als Preis winkte die fachmännische Umgestaltung durch die Gärtnerei Hinze.

Familie Klein hat mit ihrem Gewinner-Vorgarten schon einiges rumexperimentiert. „Zu Anfang hatten wir Rasen, der immer mehr vermooste. Ist eben Nordseite“, erzählt  Martina Klein. Vor etwa zehn Jahren hatte sich das Ehepaar dann entschieden, auf den ca. 55 Quadratmetern des Vorgartens rötlichen Kiesel aufzubringen und ein paar Gräser anzupflanzen. „Wir dachten das wäre sehr pflegeleicht.“ Aber falsch gedacht. Zwar befand sich unter dem Kies ein Unkraufvlies, aber Unkräuter wuchsen trotzdem..“Und wenn man die rausmachen will macht man sich ganz schön die Finger kaputt wegen der Steine.“ Aber das gehört nun der Vergangenheit an, denn für die Gewinner der Kategorie „Zukunftshelden“ buddeln, gestalten und pflanzen Mitarbeiter der Gärtnerei Hinze in zwei Tagen einen pflegeleichten und artenreichen Garten mit niedrigem Wasserbedarf, Bodendeckern, die das Unkraut in Schach halten und Stauden für Insekten.

„Die vorhandenen Gräser haben wir stehen gelassen,“ erklärt Gärtnermeisterin Sabine Watzingen, denn die brauchen auch nicht viel Wasser und sind gute Gestaltungsmerkmale. Hinzu kommen jetzt Rosmarin, Salbei, Photinia (Glanzmispel) und andere Pflanzen. Insgesamt ca. 60 verschiedene. Da ist es kein Wunder, dass die Umgesaltung inklusive Entsorgung, Bodenvorbereitung und Manpower mit rund 3.500 Euro zu veranschlagen ist. Martina Klein ist froh, dass sich Fachleute darum kümmern: „Das hätte ja ewig gedauert, wenn wir das alleine hätten machen müssen.“

Bürgermeisterin Julia Samtleben war gern sofort gesprächsbereit, als Sabine Watzinger mit ihrer Idee gegen Schottergärten um die Ecke kam. Sie ist froh, über jeden Schottergarten weniger. „Wir können aber nicht immer nur Verbote aussprechen. Es müssen auch Anreize geschaffen werden,“ erklärt sie den Wettbewerb. Für die Kategorie „Zukunftshelden“ (Schootergartenumgestaltung) gab es acht Bewerbungen, aus denen die Jury, bestehend aus dem Beirate für Umwelt- und Klimaschutz, den Garten in der Lohstraße ausgewählt hat.

Bleibt zu hoffen, dass sich die anderen Bewerber trotzdem noch entscheiden, auch ihren Schottergarten zu eliminieren und Pflanzen aufblühen zu lassen.

Mal davon abgesehen, was ein Schottergarten für die Umwelt bedeutet, ist er auch für den Besitzer selber eher unvorteilhaft: Zu Anfang sieht er vielleicht noch gut aus, wird mit der Zeit aber immer unansehnlicher, da Kiesel Moos ansetzt, welches ihn dreckig und ungepflegt wirken lässt. 

Im Sommer knallt die Sonne auf die Steine und heizt sie auf. Das macht es eher unangenehm dort seine Sitzecke aufzuschlagen. Die sehr hohen Temperaturen grillen die spärliche Bepflanzung, die nicht an diese Wüstenbedingungen angepasst ist, und sorgen so dafür, dass die Pflanzen vertrocknen, egal, wie viel man sie gießt. Schon nach kurzer Zeit müssen sie ausgetauscht werden. Die Luft wird nicht durch Pflanzen abgekühlt, sondern auch in der Nacht durch die Steine erwärmt. Durch die fehlenden Blätter der Pflanzen können feine Staubpartikel nicht mehr aus der Luft gefiltert werden, Staub und Stickstoffdioxid reichern sich an. Auch der Lärm der Autos wird durch den Schotter verstärkt. 

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