Gestaffelte Schulanfangszeiten als Problemlöser für den landesweiten Schülerverkehr
Angesichts der angespannten Lage im landesweiten Schulbusverkehr, der wegen des allmorgendlich dichten Gedränges in den Fahrzeugen die auf dem Schulhof geltenden Infektionsschutzregeln ad absurdum führt, weist der Omnibus Verband Nord (OVN) e.V. darauf hin, dass die Lösung des Problems nicht nur in der Verwendung von zusätzlichen und bereits angebotenen Reisebussen zu finden ist, sondern vor allem in einem Paradigmenwechsel hin zur landesweit einheitlichen Einführung von gestaffelten Schulanfangszeiten.
„Wir haben, auch wenn dies mitunter behauptet wird, überhaupt kein Fahrzeugbeschaffungsproblem, sondern ausschließlich ein Organisations- und Finanzierungsproblem. Beides lässt sich aber lösen, wenn man es mit einem verbesserten Infektionsschutz im Schülerverkehr wirklich ernst meint. Was wirklich helfen würde, wäre die tabubrechende Bereitschaft, die Corona-Pandemie für einen überfälligen Paradigmenwechsel zu nutzen mit dem Ziel einer landesweit einheitlichen Änderung und Staffelung der Schulanfangszeiten. Dadurch könnten bereits die schon bislang genutzten Schul- und Linienbusse viel effizienter und so eingesetzt werden, dass sofort ein deutlich verbesserter Infektionsschutz für die Fahrschüler möglich wäre. Die angebotenen Reisebusse könnten dann zusätzlich für Entlastung sorgen um zu verhindern, dass ein Schulbus nacheinander mehrere Schulen ansteuert“, so OVN-Geschäftsführer Dr. Joachim Schack.
Schack weiter: „Es ist zusätzlich davon auszugehen, dass sich die vielfach schon jetzt unzumutbare Lage in den Schulbussen durch absehbar sich verschlechternde Witterungsverhältnisse weiter verschärft, wenn erfahrungsgemäß auch Radfahrer und Fußgänger wieder verstärkt den Schulbus nutzen. Wer diese offenen Widersprüche im Umgang mit der gebotenen Eindämmung einer Virusverbreitung tatenlos hinnimmt, wird insbesondere von der Schülerschaft nicht ernsthaft erwarten können, dass diese dauerhaft die notwendige Disziplin zum Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln aufbringt.
Das Land Bayern zeigt dieser Tage im Übrigen, wie es gehen kann: So hat der Freistaat zugesichert, sämtliche Mehrkosten für den zusätzlichen Einsatz von Schulbussen zu übernehmen. Da auch in Schleswig-Holstein das Land über die eigene Finanzierungsverordnung für die Bereitstellung der Mittel für den Schülerverkehr verantwortlich ist, wäre es auch hier überaus wünschenswert, wenn das Land die eigene Zuständigkeit und Problemlöserfunktion nicht weiter ablehnte.“
Quelle: OVN