Maschinensicherheit, Therapie, Mobilitätsdienste – Unternehmen aus SH nutzen vermehrt KI-Technologien
Wie nutzt ein junges Start-up aus Bad Schwartau Künstliche Intelligenz? Wie etabliert ein Unternehmen für Maschinensicherheit aus Tornesch die neue Schlüsseltechnologie? Wie gelangt KI in Schleswig-Holstein von der Wissenschaft in die Wirtschaft? Antworten auf diese Fragen bietet die digitale “Auftaktveranstaltung des KI-Transfer-Hub SH” am 11. Februar von 10 bis 13 Uhr.
Die Veranstaltung ist der Auftakt für den KI-Transfer-Hub SH, einem Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft, mit dem Ziel, die KI-Potenziale im Land sichtbar und für die Wirtschaft nutzbar zu machen. “Das Land hat die Potenziale Künstlicher Intelligenz erkannt und will damit bundesweit eine führende Rolle übernehmen”, so Ministerpräsident Daniel Günther. “Wir wollen damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze für unser Land generieren. Das macht gleichzeitig die Lebensbedingungen für die Menschen und für junge Arbeitsplätze aus dem Bereich der digitalen Wirtschaft attraktiv.”
“Die KI-Technologie ist nicht nur ein Thema für hochspezialisierte Unternehmen in den Metropolen weltweit, sondern bietet auch für die kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein große wirtschaftliche Potenziale. Wir wollen durch Nutzung und Anwendung diese Technologie in Wertschöpfung und Arbeitsplätze für unser Land übersetzen”, ergänzt Staatssekretär Dirk Schrödter, der Chef der Staatskanzlei: “Dem KI-Transfer-Hub kommt eine zentrale Rolle dabei zu, Schleswig-Holstein zum Standort Nummer Eins für KI-Anwendungen zu machen.” “Künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und nimmt im Digitalisierungsprogramm Schleswig-Holstein der Landesregierung einen zentralen Platz ein. Wir wollen insbesondere unsere kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu dieser Zukunftstechnologie erleichtern”, sagt Schrödter. “Als Querschnittsthema mit hoher Priorität bietet KI vielversprechende gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven. Der KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein wird entscheidend dazu beitragen, die KI-Kompetenzen im Land schnell und nachhaltig in unterschiedlichen Bereichen und Branchen im echten Norden zu verankern.”
Von der Schlüsseltechnologie KI im globalen Kontext über den Transfer aus der Wissenschaft in die schleswig-holsteinische Wirtschaft bis hin zu konkreten Anwendungsbeispielen bietet das Programm der Auftaktveranstaltung einen kompakten Überblick darüber, wie vielfältig die Möglichkeiten der KI-Anwendung im echten Norden sind und wie Künstliche Intelligenz hier bereits genutzt wird. Dr. Wolfgang Hildesheim von IBM DACH zeigt die Schlüsseltechnologie KI im globalen Kontext auf und spannt den Bogen nach Schleswig-Holstein. Analog-Astronautin Dr. Carmen Köhler beschreibt ihren persönlichen Weg hin zur KI. In ihrem Vortrag schildert sie die Bedeutung von KI für eine nachhaltige, digitale Welt und stellt aber auch die Frage nach den Grenzen für den Einsatz von KI.
In praxisnahen Beispielen berichten schleswig-holsteinische Unternehmerinnen und Unternehmer unterschiedlicher Branchen darüber, welche Schritte sie im Bereich der KI bereits gegangen sind und welche Herausforderungen sie dabei meistern mussten. So spricht Annika da Cruz von der Elokon GmbH aus Tornesch darüber, wie in dem Unternehmen für Assistenzsysteme und Maschinensicherheit KI bereits für den sicheren Umgang mit dem Gabelstapler in der internen Logistik implementiert wurde. Ein Beispiel für einen gelungenen Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft liefert Dr. Gianna Kühn von der Perfood GmbH aus Lübeck. Die Projektleiterin Research und Development berichtet darüber, wie das StartUp KI für digitalisierte Therapien nutzt und dabei essenziell von den wissenschaftlichen Kompetenzen der Universität Lübeck profitiert.
Moritz von Grotthuss von der Bareways GmbH, einem Start-up aus Lübeck, berichtet, wie KI-Technologien in Mobilitätsdienste für ländliche Regionen und Straßen implementiert werden. Felix Ollech von der Naeco Blue GmbH aus Bad Schwartau erklärt, wie mittels einer Software standortgenaue Einspeiseprognosen für Wind- und Solarenergie erstellt werden können. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung Informationen zu Fördermöglichkeiten von KI, sowohl für Start-ups als auch für etablierte Unternehmen.
Den Nutzen und die Ziele des KI-Transfer-Hub SH stellen Regine Schlicht (Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel, M4KK), Prof. Dr. Stefan Fischer (Universität Lübeck), Prof. Dr. Michael Prange (Fachhochschule Kiel) und Andreas Hennig (WTSH) das Netzwerk vor. “Die Hürde, Expertise auf dem Gebiet der KI aufzubauen, ist vergleichsweise hoch. Genau diese Hürde soll abgebaut und Akteure im echten Norden miteinander vernetzt werden”, meint Andreas Hennig, Projektleiter des KI-Transfer-Hub SH. “Wir möchten KI besonders für kleine und mittelständische Unternehmen im Land greifbar machen, gemeinsam mit ihnen neue Wege beschreiten und die Zukunft in Schleswig-Holstein gestalten.”
Während der Veranstaltung können die Teilnehmer über eine Chat-Funktion Fragen stellen und sich zum Abschluss direkt über ein Netzwerk-Tool mit dem gesamten Team des KI-Transfer-Hub SH austauschen. Anmeldungen zur kostenfreien, digitalen Veranstaltungen unter: https://auftakt-ki-transfer-hub.sh
KI-Transfer-Hub SH
Mit dem KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein entsteht ein Netzwerk im Land, das die Potenziale der Künstlichen Intelligenz in der Wirtschaft sichtbar macht und durch gegenseitige Vernetzung Innovationen fördert. Die Partner sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Fachhochschule Kiel, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel (M4KK), die Technische Hochschule Lübeck, die UniTransferKlinik Lübeck, die Universität zu Lübeck und die WTSH GmbH. Ziel des KI-Transfer-Hub SH ist es, Unternehmen die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu ermöglichen. Durch den Wissenstransfer der Spitzenforschung im Land soll die KI-Technologie insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen besser zugänglich gemacht werden. Der KI-Transfer-Hub wird darüber hinaus auf vielfältige Art und Weise über die Einsatzmöglichkeiten sowie die Funktionsweise der verschiedenen KI-Technologien informieren. Gefördert wird der KI-Transfer-Hub mit knapp drei Millionen Euro. Das Projekt ist für drei Jahre bis 2023 geplant.