LKA geht gegen “Falsche Polizisten” vor
Auch hier in unserer Gegend kam es zu Anrufen und Auftritten “Falscher Polizeibeamter”. In einer groß angelegten Aktion werden nun mehrere Durchsuchungen zeitgleich durchgeführt und Beweise für diese kriminelle Handlung sichergestellt.
Durchsuchungen nach dem Auftreten “Falscher Polizeibeamter” durch das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein in Peine und Braunschweig, Niedersachsen, am 09.06.2022
Die Ermittlungsgruppe “Recall” des LKS Schleswig-Holstein führt ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Mitglieder einer Bande, die Betrugsstraftaten zum Nachteil älterer Menschen unter dem Vorwand “Falscher Polizeibeamter” begehen.
Die Tätergruppierung geht dabei arbeitsteilig vor, wobei das Callcenter, das für die Kontaktaufnahme und die Opferakquise zuständig ist, in der Türkei ansässig ist. In Deutschland konnte eine in Peine und Braunschweig aufhältige Abholer- und Logistikergruppe ermittelt werden. Es handelt sich um drei namentliche feststehende Männer, die in unterschiedlichen führenden Rollen innerhalb der Bande an den Taten mitwirkten.
Angerufenen, besonders älteren Menschen, wird durch Unbekannte mit unterdrückter oder manipulierter Rufnummer, die sich als Polizisten oder andere Amtspersonen ausgeben vorgetäuscht, dass Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien. Daraufhin kündigen sie an, einen Polizisten in Zivilkleidung oder einen Kurier vorbeizuschicken, der Wertsachen zur sicheren Verwahrung abholt, die dann in Folge durch Mitglieder dieser Gruppe nach Abzug einer Art Provision in die Türkei verbracht werden.
Die bisherigen Erkenntnisse rechtfertigen den Verdacht, dass sich die Beschuldigten als Täter oder Teilnehmer an gewerbs- und bandenmäßigen Betrugstaten beteiligt haben. Es ist zu mehreren vollendeten Taten in Schleswig-Holstein, unter anderem im Landgerichtsbezirk Itzehoe gekommen.
Die zeitgleichen Durchsuchungen an den Wohnanschriften der Beschuldigten sowie an einer weiteren Anschrift sind notwendig, um weiteres Beweismaterial sicherzustellen.
Entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse wurden durch das Amtsgericht Itzehoe auf Antrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe erlassen. Die Beamtinnen und Beamten aus Schleswig-Holstein werden durch Einsatzkräfte des LKA Niedersachsen, der Polizeidirektion Braunschweig, des Polizeikommissariats Peine sowie einer Einsatzhundertschaft unterstützt.