Schüler spenden Abschlussballgeld für ihre Schule
Die 10. Klassen der Gerhard-Hilgendorf-Schule sammelten Geld für ihren Abschlussball. Der muss leider ausfallen, deswegen spenden sie das Geld der Schule.
Sie haben auf dem Stockelsdorfer Weihnachtsdorf Waffeln verkauft, das Catering bei Elternabenden übernommen, beim Bauern Laub geharkt, Leergut gesammelt und einen Spendenlauf absolviert. Alles um Geld für ihren Abschlussball zu sammeln. Die Karten hätten natürlich auch noch viel Geld gekostet, aber damit war schon mal ein Grundstock gelegt.
Aufgrund der immer noch geltenden pandemiebedingten Einschränkungen bleibt ihnen aber ein Ball verwehrt. Selbst eine Party könnte man nicht organisieren, nur im kleinen Kreis, nicht in der Klassengemeinschaft.
Der Hinweis „das kann man alles nachholen“ mag wohl stimmen, aber diese Euphorie, gerade den Abschluss gemacht zu haben, ist dann nicht mehr vorhanden und das Zusammengehörigkeitsgefühl besteht schon in zwei Wochen nicht mehr. Jeder geht seiner eigenen Wege, einige ziehen gar aufgrund von Lehrstellen weiter weg. Es wird also nie mehr ein Abschlussball sein, sonder nur ein beliebiges Klassentreffen.
Wohin jetzt also mit dem verdienten Geld? Alles wieder auszahlen an die Schülerinnen und Schüler? Die 10 a und 10 b der Gerhard-Hilgendorf-Schule entschieden sich dafür, das Geld ihrer Schule zu spenden.
So wurde Schulleiter Karsten Lemke am Freitag zur Zeugnisübergabe von beiden Klassen des 10. Jahrgangs mit je einem Scheck überrascht. Während ihrer Reden zur kleinen aber persönlichen Verabschiedung überreichten sie ihm jeweils 1.079,15 Euro.
Der Wunsch zur Anlage des Geldes ging klar in die Richtung Digitalisierung: „Bitte mit diesem Geld etwas organisieren, etwas erneuern, was in der Corona-Zeit gefehlt hat und anderen Schülern hilft. So wie Laptop, etc.“ Dem wird Karsten Lemke, wie er betonte, gern nachkommen, es klemmt ja immer irgendwo.
Beide Klassenlehrer waren sichtlich bewegt in ihren Abschiedsreden für „ihre“ Schulabgänger. Die Schüler-Abschiedsrednerinnen Anisa (für die 10 a) und Anouk und Lea dankten ihren Lehrern, dass sie sie so weit gebracht haben und stets die Ruhe bewahrten, auch wenn die Schüler sich mal danebenbenahmen, was sie anhand des Streiches mit dem Klassenmaskottchen eindrücklich schilderten. Einige Anekdoten über Schüler und Lehrer dürften den anwesenden Eltern neu gewesen sein, das sorgte noch für einigen Gesprächsstoff nach der Entlassung.
Schulleiter Karsten Lemke gab den Absolventen noch einen Rat mit auf den Weg: “Das Entscheidende ist, wenn´s beim ersten Mal nicht geklappt hat, trotzdem weiterzumachen.“